Zeltstadt füllt sich: 470 Flüchtlinge erreichen Nürnberg

21.9.2015, 17:02 Uhr
Schon in der Nacht auf Montag sollen an der Sonderstation Frankenstadion erneut Flüchtlinge ankommen (Symbolbild).

© Günter Distler Schon in der Nacht auf Montag sollen an der Sonderstation Frankenstadion erneut Flüchtlinge ankommen (Symbolbild).

Das Stadionbad stand knapp zwei Tage wieder leer: Die rund 650 Flüchtlinge, die Freitagnacht dort untergebracht worden waren, sind abgereist. Doch schon jetzt wird die provisorische Zeltstadt wieder gebraucht. Im Laufe der Nacht auf Montag kamen erneut 470 Flüchtlinge in Franken an. Der Zug erreichte den Bahnhof Frankenstadion um 0.40 Uhr, wie ein Sprecher der Feuerwehr bekanntgab. Die Flüchtlinge wurden mit zwei Bussen zum Stadionbad gefahren. Feuerwehr und Rettungsdienst sorgten für den reibungslosen Transfer. Ein Kind mit Fieber wurde medizinisch versorgt, eine weitere Person kollabierte in der Zeltstadt. Schon am Montag könnten die Flüchtlinge Nürnberg nach Angaben der Feuerwehr wieder verlassen.

Die Mehrheit der Flüchtlinge, die in der Nacht zum Samstag mit zwei Zügen aus Passau nach Nürnberg gekommen war, haben sich eigenständig auf den Weg zu Freunden und Verwandten gemacht – in andere deutsche Städte wie Hannover oder in europäische wie Amsterdam.  Einige hatten sich vom S-Bahnhof  Frankenstadion entlang der Gleise zu Fuß in Richtung Hauptbahnhof auf den Weg gemacht. Die Deutsche Bahn musste deshalb den S-Bahnverkehr kurzfristig zwischen 11 Uhr und 11.30 Uhr einstellen.

123 der Migranten, die im Stadionbad ein Notquartier gefunden hatten, sind mit einem Sonderzug nach Celle in Niedersachsen gebracht worden. Dort gibt es ebenfalls eine Erstaufnahmeeinrichtung.

Die Aufnahme der Flüchtlinge in Nürnberg funktioniert dank des großen Engagements aller beteiligten Einsatzkräfte und Ehrenamtlichen sehr gut. Die Turnhalle in der Siedlerschule ist mittlerweile wieder freigemacht worden. "Wir wollen den Betrieb der Schulen so wenig wie möglich beeinträchtigen", sagte Feuerwehr-Sprecher Felix Schanzmann. 850 Plätze stünden nach wie vor für die kurzfristige Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung.

Flüchtlingszahlen in Bayern gehen zurück

Derweil geht die Zahl der in Bayern ankommenden Flüchtlinge wegen der Grenzkontrollen, die inzwischen durchgeführt werden, zurück.Am Samstag erreichten rund 2700 Menschen den Freistaat. Dies teilte ein Sprecher des beim Innenministerium angesiedelten Stabes "Asyl Oktoberfest" am Sonntag mit, nachdem zuvor verschiedene Angaben bei den einzelnen Behörden für Verwirrung gesorgt hatten.

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Der Artikel wurde mehrmals aktualisiert, zuletzt am Montag um 7.32 Uhr.

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