Zu teuer! Gräfenbergbahn wird nicht verlängert

8.7.2015, 08:00 Uhr
Eine Verlängerung der Gräfenbergbahn von Nürnberg-Nordostbahnhof über Thon, Muggenhof bis nach Fürth und Cadolzburg erweist sich als zu teuer.

© Karlheinz Daut Eine Verlängerung der Gräfenbergbahn von Nürnberg-Nordostbahnhof über Thon, Muggenhof bis nach Fürth und Cadolzburg erweist sich als zu teuer.

Ein neues Gutachten ist es nicht, was die Stadträte im Verkehrsausschuss nächste Woche diskutieren. Sondern eine Überprüfung. Schließlich gibt es schon zwei Studien, die sich mit einer Verlängerung der Gräfenbergbahn von Nürnberg-Nordostbahnhof über Thon, Muggenhof bis nach Fürth und Cadolzburg befasst haben. Nur kamen die beiden Gutachten (2011 und 2014 erstellt) zu unterschiedlichen Ergebnissen. Zuerst galt die Verlängerung als für den Verkehr und auch wirtschaftlich sinnvoll, dann war sie plötzlich zu teuer.

Und letzteres scheint sie nun tatsächlich zu sein. Die Überprüfung bestätigt die von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft in Auftrag gegebene Studie. Denn: Weil diese aktueller ist, konnte beispielsweise auch eingerechnet werden, wie sich das neue S-Bahnnetz auf die Strecke auswirkt. Durch die wäre zum Beispiel der zuvor angepeilte Halbstundentakt auf dieser Strecke nicht möglich. Und: Auch die Kosten für den Ausbau der Strecke wären heute - vor allem wegen neuen Schallschutzbestimmungen - deutlich höher als früher (38 statt 20 Millionen).

Aber: Aus "verkehrlicher Sicht" ist die Strecke noch immer gut. Deshalb will Stadtrat Thorsten Brehm die Pläne auch nicht ad acta legen, sondern aufheben. Schließlich tut sich was entlang der Strecke, "in Thon ist allerlei Siedlungsentwicklung, auf AEG und Quelle tut sich was". Tobias Schmidt vom Vorstadtverein Nürnberg-Nord will sogar, dass gleich pro Verlängerung Gräfenbergbahn entschieden wird. "Die Grundsatzentscheidung müsste jetzt fallen", gerade im Hinblick auf die Anbindung im Norden.

Schlechte Nachrichten gibt es auch in Sachen Erweiterung der U-Bahn nach Eibach und Reichelsdorf. Die Erweiterung wurde auf ihre Förderfähigkeit überprüft - und ist durchgefallen.

Die angedachten Erweiterungen sind deutlich zu teuer, heißt es im Gutachten - und machen obendrein der S-Bahn Konkurrenz. Ergo: kein "wirtschaftlich tragfähiges Ergebnis" und somit keine Fördergelder. Allein wird die Stadt das Projekt wohl nicht stemmen können.

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