Zu wenig Flüchtlinge: Arbeiterwohlfahrt muss Stellen abbauen

18.11.2018, 05:56 Uhr
Bei der Awo in Nürnberg werden insgesamt elf Stellen abgebaut, weil es derzeit nur wenige Flüchtlinge gibt.

© Athina Tsimplostefanaki Bei der Awo in Nürnberg werden insgesamt elf Stellen abgebaut, weil es derzeit nur wenige Flüchtlinge gibt.

"Der Abbau erfolgt meistens über befristete Stellen", sagt Michael Schobelt, Geschäftsführer der Nürnberger Awo. Betroffen ist vor allem der Flüchtlingsbereich. Die Betroffenen wurden von der Awo rechtzeitig informiert, damit sie sich neu orientieren können. Laut Schobelt ist der Abbau kein Hinweis darauf, dass die Awo in einer wirtschaftlichen Krise steckt. Vor sechs Jahren waren die finanziellen Probleme so groß, dass die Awo zeitweise nur nach einem Sanierungstarifvertrag zahlen konnte.

"Der Stellenabbau ist ein ganz normaler Konsolidierungsprozess, weil es weniger Flüchtlinge gibt", sagt Schobelt. In der Solgerstraße waren 42 Flüchtling untergebracht. Sie werden jetzt an einen anderen Ort umziehen. Für die von der Awo längerfristig angemietete Immobilie wird derzeit nach einer neuen Nutzung gesucht. Nach den Worten von Sozialreferent Reiner Prölß hat die Stadt Nürnberg einen Vertrag mit der Awo als dezentrale Gemeinschaftsunterkunft. Dieser Vertrag läuft Ende des Jahres aus und die Unterkunft in der Solgerstraße wird geschlossen.

Finanzielle Probleme bei der Awo

Die Stadt hat noch eine massive Überkapazität an Plätzen in Unterkünften. Sie werden nach Ende der Vertragslaufzeiten sukzessiv außer Betrieb genommen. "Die Umsetzung der Bewohner erfolgt soweit möglich im jeweiligen Stadtteil unter Berücksichtigung was integrationspolitisch vertretbar ist", so Prölß.


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Der Sozialreferent verweist darauf, dass es finanziell bei der Awo sehr eng ist, weil sie sich insgesamt in einem Konsolidierungsprozess befindet und es in einigen Bereichen eine nicht auskömmliche Finanzierung durch unterschiedliche Zuschussgeber gibt. "Das Problem der Awo und von einigen kleinen Trägern ist, dass sie über kaum Eigenmittel wie beispielsweise die Kirchen oder über große Spendenaufkommen verfügen", so Prölß.

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