Zukunft des Quelle-Areals: Jetzt spricht der Investor

20.6.2015, 13:00 Uhr
So viel Platz, so viele Ideen: Wie geht es weiter mit dem Quelle-Areal? Der Investor hat einen Plan.

© Stefan Hippel So viel Platz, so viele Ideen: Wie geht es weiter mit dem Quelle-Areal? Der Investor hat einen Plan.

Herr Philippen, Sie sind Heilsbringer und Buhmann in einer Person - retten die Quelle, aber werfen die armen Künstler raus. Wie kommen Sie klar mit diesen widersprüchlichen Rollen?

Martin Philippen: Buhmann zu sein, sind wir gewohnt. Das Produkt, das wir entwickeln, wird nicht uneingeschränkt positiv gesehen. Handel weckt bei dem einen Euphorie, beim anderen Kritik. Damit haben wir immer zu kämpfen, an vielen Standorten. Wenn es am Ort viel traditionellen Einzelhandel gibt, haben die Betroffenen Angst um ihr Geschäft.

Zukunft des Quelle-Areals: Jetzt spricht der Investor

© Eduard Weigert

Immerhin, "Liebe und Glück" und einen falschen Tausender hat das Quellkollektiv geboten ...

Philippen: Ich kann das Bedauern auf dieser Seite verstehen. Die Künstler haben hier Platz, alles ist wunderbar. Doch das Haus verfällt, auch wenn der Zustand gut ist. Wenn sie den erhalten wollen, müssen Sie investieren. Das ist die Kehrseite, denn das können die Künstler nicht.

Sind die Kündigungen schon raus?

Philippen: Das kommt in den nächsten Tagen. Die Stadt hat diese Zwischennutzung ohnehin nur bis Ende des Jahres geduldet. Danach gibt es keine Genehmigung mehr. Die Leute müssen also schon von Amts wegen das Gebäude verlassen. Brandschutz und Sanitärsituation zwingen dazu. Wir suchen gerade Unterbringungsmöglichkeiten für die Übergangszeit. Da ist auch das Quelle-Heizhaus im Gespräch.

Aber es gibt doch Mietverträge bis 2017?

Philippen: Das trifft etwa auf Schuh Mücke und ein Reisebüro zu. Auch sie werden zum Ende des Jahres ausziehen. Nach der Zwangsversteigerung können wir alle Mietverträge kurzfristig kündigen.

"Stellen Sie sich das wie im Frankencenter vor"

Wen stellen Sie sich als Mieter fürs Wohnen vor?

Philippen: Es wird für die Quelle kein Luxuskonzept geben. Natürlich wird man ganz oben, mit dem Blick über die ganze Stadt, eher exklusiv wohnen. Aber wir wollen mixen, auch Studentenwohnungen einplanen. Diese Mischung ist uns wichtig.

300 Millionen sind eine Menge Geld. Was genau planen Sie?

Philippen: Im Erdgeschoss wird der Handel unterkommen. Stellen Sie sich das wie im Frankencenter oder im Mercado vor. Hier wird es auch ein zweigeschossiges Atrium geben, von dem aus man Büros, Wohnungen und das gesamte Gebäude erreichen kann. Am Eck liegt das erwähnte Kreativhaus, ein Gründerzentrum, das sich nach oben entwickelt.

Quelle ist gekauft. Wie sieht Ihr Zeitplan für den Umbau aus?

Philippen: Im Sommer 2015 geht es mit den Arbeiten los. Wir hoffen, dass wir keine Überraschungen erleben.

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