Zwei Kilo Crystal importiert: Haftstrafen für Dealer-Pärchen

1.12.2015, 18:16 Uhr

Der Hauptangeklagten, einer 34 Jahre alten Hausfrau, die in Nürnberg aufwuchs und zuletzt in Amberg wohnte, drohten zunächst über zehn Jahre Gefängnis. Da sie alle Vorwürfe einräumte und der Polizei weitere Geschäftspartner und Abnehmer nannte, kam sie mit achteinhalb Jahren Haft davon. Ihr Komplize, ein 32-Jähriger aus Wendelstein, kassierte acht Jahre Freiheitsstrafe. Auch er hatte ein Geständnis abgelegt.

Die beiden Drogendealer müssen vermutlich nur einen Teil der Strafe absitzen. Eine Sachverständige hatte beiden eine Rauschgiftabhängigkeit attestiert. Das Gericht ordnete deshalb die Unterbringung in einer Entzugsklinik an. Absolvieren sie die Therapie erfolgreich, kommen sie vorzeitig auf freien Fuß.

Die 34-Jährige konsumiert seit vielen Jahren Drogen, führte aber lange Zeit ein relativ unauffälliges Leben als Ehefrau eines US-Soldaten. Sie hat drei Kinder, die zwischen acht und 14 Jahre alt sind und mit ihrem Vater in Amerika leben. Zweimal wurde die zierliche Frau in den vergangen Jahren mit kleineren Mengen Betäubungsmitteln erwischt und zu Geld- und Bewährungsstrafen verurteilt. Nun ahndete die 7. Strafkammer des Landgerichts einen regelmäßigen Import der synthetischen Droge Crystal aus Tschechien.

Mindest sieben "Einkaufsfahrten"

Mindestens sieben Mal ging die Frau auf "Einkaufstour". Anschließend verkaufte sie große Teile des Stoffs gewinnbringend weiter. Meist war sie bei den Beschaffungsfahrten mit dem 32-Jährigen aus Wendelstein unterwegs. Auch er hat zwei Kinder, die in einer Pflegefamilie aufwachsen.

Bei einer Fahrt im März 2015 Jahres warteten kurz hinter der Grenze Drogenfahnder auf die beiden Dealer. Die Polizei hatte einen Tipp aus der Szene bekommen. Statt sich zu stellen, wendete der Mann den Wagen und raste zurück nach Tschechien. Unterwegs warf die Frau ein Kilo Rauschgift aus dem Fenster. Die Hälfte davon stellten die tschechischen Behörden sicher.