"Zwei plus zwei"-Talk: Frankenschnellweg — eine Sackgasse?
25.2.2017, 20:00 UhrDer Frankenschnellweg ist ein "kommunalpolitischer Dauerbrenner." So eröffnete Heiko Linder, Studio- Leiter des Franken-Fernsehens, die Debatte. Ein Dauerbrenner, der für die eine oder andere Überraschung gut ist. Was in den letzten Wochen passiert sei, sei für viele Bürger nicht mehr nachvollziehbar, befand NN-Chefredakteur Michael Husarek. "Für die Bürger der Stadt ist das eine schlechte Situation." Er wünsche sich, dass beide Seiten endlich zusammenkommen.
Husarek spielte auf die neuen Forderungen des Bund Naturschutz (BN) an, die einen als greifbar nah erscheinenden außergerichtlichen Vergleich zwischen Stadt und Bund Naturschutz wieder in die Ferne rücken ließen. Außerdem verschärfte sich der Ton zwischen Stadt und Naturschützern. Auf die Frage hin, ob der BN ein seriöser Verhandlungspartner sei, kritisierte Bürgermeister Vogel (SPD) dann auch dessen Stil. Trotz allem: Vogel glaubt nach wie vor an einen Vergleich, wie er in der Talkrunde deutlich machte. "Ich glaube, dass die große Mehrheit der BN-Mitglieder in Nürnberg die Notwendigkeit sieht."
Linke: Geld lieber in ÖPNV oder Radverkehr stecken
Titus Schüller von der Linken Liste sieht genau diese Notwendigkeit nicht. Er hält die Verkehrspolitik der Stadt für völlig überholt. "Wir haben es mit einem Projekt aus dem vergangenen Jahrhundert zu tun." Und dafür würde eine halbe Milliarde Euro an Steuergeldern ausgegeben, kritisierte er. Schüller würde das Geld lieber in den Ausbau des ÖPNV oder des Radverkehrs stecken.
NN-Chefredakteur Husarek stimmte der Forderung nach mehr Mitteln für den ÖPNV und den Radverkehr zu. Er äußerte aber sein Unverständnis darüber, dass der BN diese Themen mit dem Ausbau des Frankenschnellwegs verknüpft.
"Der Verkehr ist da — so oder so. Warum soll ich nicht etwas optimieren, was eh schon passiert?", hakte Studio-Leiter Linder nach. Diese Gelegenheit nutzte Vogel, um die Entlastungen für die Anwohner aufzuzählen, die der Ausbau des Frankenschnellwegs mit sich bringen würde.
Ein neues Gutachten besagt laut Vogel sogar, dass die Feinstaub-Konzentration zurückgehen würde, wenn die Autos nicht mehr so lange im Stau stünden. Schüller bezweifelt all das: "Es kommt nicht zur Entlastung für die Anwohner."
"Zwei plus zwei" ist am Samstag, 25. Februar, um 20 und 22 Uhr im Franken-Fernsehen zu sehen. Die Sendung wird am kommenden Sonntag um 12 Uhr und am Montag um 16 Uhr wiederholt.
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