Nur aus Liebe: Darum beißen Marder vermehrt Autos kaputt

4.9.2018, 05:55 Uhr
Nur aus Liebe: Darum beißen Marder vermehrt Autos kaputt

© Philipp Schulze/dpa

Aktuell kann es unter den fränkischen Motorhauben verstärkt zu Biss- und Nagespuren kommen. Denn gerade ist "Ranzzeit“, was bedeutet, die kleinen Säugetiere sind auf Partnersuche. Dabei richten sie regelmäßig Schäden in Millionenhöhen an. Der Deutsche Jagdverband mahnt die Autofahrer deswegen besonders zur Vorsicht. Ohne es zu wissen, könnten vor allem Pendler ihre Fahrzeuge in einem Marderrevier abstellen.

Die Tiere, die auch sonst mit Freuden unter die Motorhauben von Autos klettern, weil sie dort spielen, schlafen, ihren Proviant bunkern oder im Winter ein warmes Schlafplätzchen suchen, sind zunächst ganz harmlos. Zum Kabel-Killer werden sie erst, wenn sie die Duftmarke eines Konkurrenten wittern. In der Paarungszeit kann dies weitaus häufiger vorkommen.

Riechen sie ein anderes Männchen, sehen sie den Erfolg ihrer Partnersuche bedroht und reagieren mit wilden Beißattacken. Betroffen sind häufig Isolierungen von Zündkabeln, Dämmmatten oder Kühlwasserschläuche. Die dabei entstehenden Schäden können Autos komplett lahmlegen.

Schutzmaßnahmen gegen Marderschaden

Um nicht das Opfer eines eifersüchtigen, angehenden Marder-Ehemannes zu werden, gibt der DJV einige Tipps: Am sichersten ist es für geparkte Fahrzeuge immer noch in einer geschlossenen Garage. Der Motor kann außerdem in einer Werkstatt effektiv verschalt werden. Auch ein Maschendraht-Gitter unter der Vorderachse schreckt die Nager ab, denn der Draht schmerzt an den empfindlichen Pfoten. Eine Motorwäsche hilft außerdem gegen den Mardergeruch, der den Konkurrenten bissig macht.

Hat sich der Räuber allerdings bereits im Motorraum ausgetobt, so ist es ratsam, auf herumliegende Gummiteile oder ausgelaufene Flüssigkeiten im Bereich des Autos zu achten. So lassen sich immerhin Folgeschäden durch das unbedachte Starten des Motors vermeiden.

Wenn die Marder sich paaren, sind übrigens auch die Dachböden ein beliebter Rückzugsort für die werdenden Eltern. Diese nutzen sie gerne als Kinderstube und Proviantlager. Stinkende Fäkalien, laut tobender Nachwuchs und verwesende Essensreste sind dann die Folge.

Die Paarungszeit hält die Tierwelt Frankens fest im Griff. Bis vor kurzem machten liebestolle Rehe die Straßen der Region unsicher, nun haben die Rothirsche übernommen. Die Tiere laufen beim Paarungsritual regelrecht "blind vor Liebe“ ohne Vorwarnung auf die Straße. Vor allem in bewaldeten Gebieten gilt es also, vorsichtig zu fahren – sofern kein Marder die Karre lahmgelegt hat, versteht sich. 

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