Orkan "Xaver": Franken kommt glimpflich davon

6.12.2013, 15:29 Uhr
Chaos in Nürnberg blieb aus. Für diesen Bauzaun an der Äußeren Bayreuther Straße in Nürnberg war "Xaver" trotzdem zu viel.

© News5 / Grundmann Chaos in Nürnberg blieb aus. Für diesen Bauzaun an der Äußeren Bayreuther Straße in Nürnberg war "Xaver" trotzdem zu viel.

Während die Auswirkungen des Orkans in Norddeutschland groß sind - hier geht es zum aktuellen Newsticker - hat "Xaver" in Franken und Bayern bislang nur geringe Schäden verursacht. Dennoch waren Polizei und Feuerwehr landesweit im Einsatz.

Das befürchtete Chaos in Nürnberg blieb aus. Abgesehen von umgestürzten Bauzäunen wie etwa an der Äußeren Bayreuther Straße waren keine besonderen Vorkommnisse zu verzeichnen, auch Schnee und Eis sorgten im Berufsverkehr am Freitagmorgen im Stadtgebiet nicht für Behinderungen.

Die Feuerwehr Nürnberg rückte im Stadtgebiet lediglich etwa zehn Mal aus. Die Einsätze liefen allesamt glimpflich ab und deckten die sturmtypische Bandbreite von lockeren Gerüstteilen, über lose Dachziegel bis hin zu umgeknickten Bäumen und abgebrochenen Ästen ab. Hierzu der stellvertretende Leiter der Leitstelle, Thomas Löhr: "Das ist teilweise weniger, als das normale Feuerwehr-Tagesgeschäft in den jeweiligen Bereichen". Der Christkindlesmarkt schloss ohne Zwischenfälle um 21 Uhr.

Am Nürnberger Flughafen fallen am Freitag die Verbindungen nach Hamburg aus. Bereits am Donnerstag waren Flüge von und in die Hansestadt annuliert worden.

In Fürth fegte der Orkan auch durch die Stadt, die Händler am Mittelaltermarkt sicherten ihre Stände mit zusätzlichen Heringen und Seilen.

Auf der A7 in Unterfranken erfasste eine Windböe einen Lkw, der gerade auf der Rothofbrücke zwischen Estenfeld und dem Biebelrieder Kreuz unterwegs war. Dabei verlor er seinen Kastenaufbau und Teile der Ladung. Mehrere hinter dem Lkw fahrende Autos wurden durch die herumliegenden Gegenstände beschädigt. Teile der Ladung landeten auf einer Bundesstraße unterhalb der Brücke. Insgesamt entstand dabei ein Schaden von rund 10.000 Euro.

Im Süden Bayerns sorgte der Orkan vor allem für hohe Windgeschwindigkeiten und Neuschnee am Alpenrand. Der Wetterdienst meldete in Chieming (Landkreis Traunstein) Böen mit Windgeschwindigkeiten von 108 km/h. In Hohenpeißenberg (Landkreis Weilheim-Schongau) wurden Geschwindigkeiten von 101 km/h gemessen, in München 79 km/h.

Stromausfall in der Oberpfalz

In der Oberpfalz fiel in Erbendorf und Kemnath (Landkreis Tirschenreuth) und in Undorf (Landkreis Regensburg) am Donnerstagabend für kurze Zeit der Strom aus. In Kemnath wurden Buden des Weihnachtsmarktes beschädigt. Auf der Bundesstraße B16 bei Abensberg (Landkreis Kelheim) fuhren zwei Autos in einen umgestürzten Baum; die Insassen blieben unverletzt.

Weitestgehend verschont blieb der Landkreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim. Mit Ausnahme einiger weniger Fehlalarme, die bei der Polizei eingingen, und ein paar Mitteilungen über Hindernisse wie beispielsweise Äste auf Fahrbahnen verlief alles ruhig. Lediglich eine 36jährige Pkw-Fahrerin wurde Opfer der Sturmböen. Auf der Bundesstraße 8 bei Emskirchen blies der Wind so stark gegen ein Verkehrszeichen, dass es auf die Fahrbahn und dort in die Seite ihres Autos geweht wurde. Die Frau kam mit dem Schrecken davon und blieb unverletzt.

Der Bahnverkehr in Bayern war nicht beeinträchtigt. Am Donnerstag waren am Münchner Flughafen 60 Flüge gestrichen worden, weil in Norddeutschland, Skandinavien und den Beneluxländern "Xaver“ bereits tobte.

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