Pariser Waffenkurier: 51-Jähriger legt Geständnis ab

23.9.2016, 11:55 Uhr
Pariser Waffenkurier: 51-Jähriger legt Geständnis ab

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Ein mutmaßlicher Waffenkurier hat zum Auftakt seines Prozesses vor dem Landgericht München gestanden, von Kalaschnikows und weiteren Waffen in seinem Wagen gewusst zu haben. Eine entsprechende, kurze Erklärung verlas der Verteidiger des Angeklagten am Freitag, betonte aber: "Er wusste nicht, wofür diese dienen sollten."

Das Gericht hatte dem 51-Jährigen im Falle eines Geständnisses zuvor bei einem Gespräch mit Verteidigung und Anklage eine Freiheitsstrafe von rund vier Jahren in Aussicht gestellt. Der Angeklagte, sein Verteidiger und auch die Staatsanwaltschaft stimmten der Verständigung zu. Das Urteil könnte damit wie geplant bereits am Ende der kommenden Woche gesprochen werden.

Festgenommen wurde er am 5. November, also wenige Tage vor den Terroranschlägen in Paris mit 130 Toten. Die Ermittler konnten allerdings keine Bezüge des Angeklagten zu den Attentätern finden. Für den Prozess sind bislang nur drei Tage angesetzt, und zwar bis Freitag kommender Woche. 

Der 51-Jährige aus Montenegro war am Morgen des 5. November mit seinem Auto aus Österreich nach Bayern eingereist. Auf der Autobahn wurde er von Schleierfahndern angehalten und kontrolliert. In seinem Leihwagen entdeckten die überraschten Beamten dann ein immenses Waffenarsenal: Handgranaten, mehrere Kalaschnikow-Gewehre, Pistolen, Revolver, Munition sowie TNT-Sprengstoff samt Zünder. Im Navigationsgerät war eine Adresse in Paris als Ziel eingegeben.

Der Saisonarbeiter ist nun unter anderem wegen Beihilfe zur Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat angeklagt. Dahinter steht der Verdacht, dass die Waffen und der Sprengstoff für einen Terroranschlag hätten benutzt werden sollen. Verbindungen zu den späteren Pariser Attentätern wurden aber nicht entdeckt.