Please Mr. Postman: Paket war viereinhalb Jahre unterwegs

4.2.2016, 18:33 Uhr
Please Mr. Postman: Paket war viereinhalb Jahre unterwegs

© Tobias Köpplinger

Wie der Nordbayerische Kurier berichtete, hat das Ganze aber auch eine gute Nachricht: Sven Judas, 44, Rettungsassistent und EHC-Betreuer aus Kulmbach, hat jetzt endlich ein eigenes Power-Balance-Armband.

Die schlechte Nachricht: Das Armband war seit 2011 unterwegs. Das entspricht viereinhalb Jahren. Oder 54 Monaten. Oder gut 1.600 Tagen.

Zur Einordnung: 2011 spielte der EHC Bayreuth noch in der Bayernliga. Sergej Waßmiller, heute Trainer, war damals noch aktiver Spieler (Ende der Saison wurde er Spielertrainer). 2011 heirateten William und Kate, der arabische Frühling war in vollem Gange und der Oberbürgermeister von Bayreuth hieß Michael Hohl. "Das ist schon sehr bedauerlich", sagt Sven Judas über die ungewöhnliche Verspätung. "Ich hatte das Armband bestellt, weil ich abnehmen wollte. Stattdessen habe ich zwischen 2011 und 2016 sechseinhalb Kilo zugenommen."

Bis zu jenem schicksalhaften Mittwoch, 3. Februar des Jahres 2016 nach Christus: "Da war dann plötzlich ein Paket im Briefkasten." Es dauerte einen Moment, bis Judas erkannte, worum es sich handelte: "Zuerst dachte ich, meine Frau hätte irgendwas bestellt. Dann habe ich den Aufkleber gesehen." Das Power-Balance-Armband.

 

Hallo liebes DHL Team, diese Sendung ist heute (wir schreiben das Jahr 2016) angekommen. Ihre Entschuldigung in Form eines Aufklebers ( nach 4,5Jahre) ist doch wohl ein schlechter Witz oder?

Posted by Sven Judas on  Mittwoch, 3. Februar 2016

 

 

Zur Einordngung: 2016 spielt der EHC in der Oberliga Süd, Sergej Waßmiller ist längst kein aktiver Spieler mehr. William und Kate haben zwei Kinder, der arabische Frühling ist so ziemlich vorbei und die Oberbürgermeisterin von Bayreuth heißt Brigitte Merk-Erbe. Und übrigens sind Power-Balance-Armbänder auch nicht mehr hip.
Die Rücksendung - viereinhalb Jahre zu spät. Aber immerhin mit Entschuldigungs-Aufkleber.

Judas fotografiert die Sendung und postet das Foto am Dienstagabend auf der Facebookseite der DHL (siehe oben). "Seit ich das veröffentlicht habe, geht's rund", erzählt er. Mehr als 800 Likes hat sein Post bis Donnerstagnachmittag, Freunde und Bekannte rufen an, die Presse bittet um Interviews. Viele Nutzer kommentieren seinen Post:

 

 


Verärgert ist Sven Judas über die dramatische Verspätung aber nicht - eher belustigt. "Ich nehme das mit Humor. Das Paket hebe ich ganz bestimmt auf", erklärt er.

Und der unerwünschte Gewichtsgewinn? "Naja - wenn wir in Amerika wären, könnte man da jetzt wohl klagen", grinst er - "aber hier bleibt's wohl bei dem Entschuldigungs-Sticker."
Die DHL möchte sich am Donnerstag zunächst nicht zu dem Vorgang äußern - man recherchiere, heißt es.

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