Politesse kassierte Zwölfjährige in Ansbach ab

13.5.2017, 14:45 Uhr
Kinder können oft nicht wissen, wo Radfahren verboten ist. In Ansbach kassierte eine Politesse nun eine Zwölfjährige ab.

© Claudia Lehner Kinder können oft nicht wissen, wo Radfahren verboten ist. In Ansbach kassierte eine Politesse nun eine Zwölfjährige ab.

Während des Wochenmarkts

mittwochs und samstag darf man nicht über den Ansbacher Martin-Luther-Platz radeln. Viele Radler missachten das, weshalb die Stadt nun Ernst machen und ordentlich durchgreifen wollte.

Das tat sie auch: Zwei Verkehrsüberwacherinnen hielten mehr als 30 Radler an. Das Problem: Darunter war auch ein zwölfjähriges Mädchen.

Die Mutter der Schülerin erzählte den Fall ausführlich der Fränkischen Landeszeitung. Die Politesse verlangte demnach den Ausweis von der Zwölfjährigen, andernfalls müsse sie 15 Euro zahlen. "Meine Tochter war natürlich sehr verunsichert und bezahlte sofort." Das Geld war eigentlich auch für das Mittagessen des Mädchens gedacht.

Mit zwölf Jahren ist die Schülerin eigentlich nicht verwarngeldfähig. Dafür muss man mindestens 14 Jahre alt sein. Die Mutter hätte sich laut Fränkischer Landeszeitung deshalb auch gewünscht, dass sie Verkehrsüberwacherinnen zuerst nach dem Alter des Mädchens gefragt hätten. "Kann man mit unseren Kindern nicht freundlicher umgehen, selbst wenn die Stadt im Recht wäre?"

Pia Stöhr, Ordnungsamtsleiterin der Stadt Ansbach, räumt den Fehler ein und versichert: "Wir haben uns bereits entschuldigt." Die 15 Euro werden zurückgezahlt.

Ganz ungeschoren kommen auch Kinder unter 14 Jahren übrigens nicht davon. Sie bekommen einen Verwarnbrief nach Hause geschickt.


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