Prozess um GFE-Betrugsfall beginnt

24.9.2012, 13:16 Uhr
Prozess um GFE-Betrugsfall beginnt

© Roland Fengler

Die Staatsanwaltschaft wirft den 13 Männern und einer Frau vor, den Anlegern Renditen von jährlich rund 30 Prozent über eine Laufzeit von 20 Jahren versprochen zu haben. Dabei habe die Bande von Anfang an gewusst, dass die vertriebenen Modelle weder technisch noch unter betriebswirtschaftlichen Aspekten realisierbar gewesen seien.

Die Angeklagten im Alter von 28 bis 59 Jahren hätten den Interessenten unter Berufung auf die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung für regenerativ erzeugten Strom hohe Renditen ohne Risiko versprochen, argumentiert die Staatsanwaltschaft.

Das Geschäftsmodell: Die Kunden kaufen ein Blockheizkraftwerk von der GFE-Gruppe, die sich weiterhin um den Betrieb kümmert und jeden Monat eine Abschlagzahlung auf den Gewinn oder eine Pacht überweist.

1000 Euro monatlich bei einem Investment von 40000 Euro plus Umsatzsteuer – das lockte viele Anleger. Das weit verzweigte Unternehmen hatte jedoch gar keinen funktionierenden Geschäftsbetrieb und arbeitete mit dem Schneeballsystem: Das Geld neuer Kunden floss an die bereits bestehenden Kunden, so dass der Schein gewahrt blieb.

Auch sich selbst bedachten die Beteiligten großzügig, wie die Ermittler herausfanden.

Insgesamt entstand den 1417 Kunden im Zeitraum von November 2009 bis November 2010 ein Schaden von 62,16 Millionen Euro. Bislang hat das Landgericht Nürnberg-Fürth für den Prozess 28 Verhandlungstage angesetzt. Beim ersten Termin am Montag wird allerdings kaum viel passieren – allein die Verlesung der 57 Seiten langen Kurzfassung der Anklageschrift dürfte Stunden dauern.


 

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