"Reichsbürger": Zahl der Straftaten in Bayern am höchsten

MÜNCHEN - Die meisten politisch motivierten Straftaten von "Reichsbürgern" werden in Bayern verübt. Laut dem Wirtschaftszeitung "Handelsblatt" registrierte das Bundeskriminalamt hier im vergangenen Jahr 314 Fälle.

Nach Einschätzung der Behörden ist die Szene im Freistaat mit 3500 Anhängern auch am größten – Tendenz steigend. Sorge bereitet den Ermittlern, dass etliche "Reichsbürger" über legale und illegale Waffen verfügen.

Bundesweit waren es 771 Straftaten, wie das Handelsblatt unter Berufung auf eine Regierungsantwort auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion berichtete. Die Bandbreite reicht von Propagandadelikten und Widerstand gegen Vollzugsbeamte über Erpressung und Verstöße gegen das Waffengesetz bis hin zu Sachbeschädigungen, Körperverletzung und Brandstiftung. 116 Taten richteten sich gegen Amts- und Mandatsträger, meist Nötigungen oder Beleidigungen; in einem Fall kamen Waffen zum Einsatz.

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Panorama

19.10.2016, 12:28 Uhr

BRD-GmbH & Co.: Das krude Weltbild der Reichsbürger

"Reichsbürger" erkennen die Bundesrepublik nicht als Staat an. Sie sprechen dem Grundgesetz, Behörden und Gerichten die Legitimität ab und akzeptieren keine amtlichen Bescheide. Die gesamte Bewegung gilt als sicherheitsgefährdend und wird seit Herbst 2016 vom Verfassungsschutz beobachtet.

Auch in Franken sind "Reichsbürger" aktiv. Im Herbst 2016 erschoss der BRD-Gegner Wolfgang P. bei einer Razzia einen Polizisten und verletzte zwei Beamte.