10.000 Euro aus Rother Spendenaktion kommen Schule im Südsudan zugute

16.6.2017, 12:27 Uhr
Der Südsudan ist ein krisengeschütteltes Land. Lehrer unterrichten ihre Schüler meist im Freien unter Bäumen.

© privat Der Südsudan ist ein krisengeschütteltes Land. Lehrer unterrichten ihre Schüler meist im Freien unter Bäumen.

"Dank der Spende bekommen die Kinder Schulmöbel und Schulmaterialien, das ist wirklich wichtig", sagt Comboni-Missionar Hans Eigner, der seit drei Jahren in Dschuba, der Hauptstadt des krisengeschüttelten Südsudan, arbeitet. "Wir suchen immer Projekte aus, bei denen wir wissen, dass engagierte und verlässliche Menschen dahinter stehen. Mit der Spendenaktion versuchen wir Schritt für Schritt zu helfen", sagt Landrat Herbert Eckstein. Es sei toll, wenn es dadurch vielen Menschen in der Welt besser gehe.

Seit kurzem gibt es in Kit, am Stadtrand von Dschuba, eine Grundschule von der ersten bis zur achten Klasse und eine Sekundarschule von der neunten bis zur 12. Klasse. Vorher saßen die Kinder im Freien auf dem Boden und wurden unter Bäumen unterrichtet. Die nächste Schule war mehr als 60 Minuten Fußweg entfernt. "Viele Kinder wurden deshalb gar nicht erst eingeschult", erklärt Hans Eigner. Dabei braucht das Land dringend Bildung.

80 bis 95 Prozent Analphabeten

"Je nach Region sind zwischen 80 und 95 Prozent der Menschen Analphabeten", erklärt Pater Gregor Schmidt, der ebenfalls im Südsudan tätig ist. Mit der Spende von 10.000 Euro werden nun Schulmöbel vor Ort hergestellt und Schulmaterialien angeschafft.

Landrat Herbert Eckstein (li.) überreichte den Missionaren im Südsudan, Hans Eigner (Mitte) und Gregor Schmidt (re.), den Scheck über 10.000 Euro.

Landrat Herbert Eckstein (li.) überreichte den Missionaren im Südsudan, Hans Eigner (Mitte) und Gregor Schmidt (re.), den Scheck über 10.000 Euro. © Lea-Verena Meingast

Im Südsudan herrschen Bürgerkrieg und Hungersnot. "Natürlich nimmt mich das alles sehr mit. Manchmal habe ich gemerkt, dass mir einfach die Kraft ausgeht", erzählt Hans Eigner, der zuvor jahrelang in Kenia tätig war. Im Südsudan gibt es viele rivalisierende Stämme. "Manche denken, wir würden die Rebellen oder die Regierung unterstützen. Wir sitzen da als Helfer zwischen den Stühlen", erklärt er. Die Gemeinschaft helfe dem 61-Jährigen in schweren Momenten.

Ein Ort des Friedens

Neben den Schulen in Kit hat Eigner ein Begegnungszentrum mit aufgebaut. "Es ist ein Ort des Friedens und der Völkerversöhnung für unterschiedliche Gruppen vor Ort", sagt der gelernte Bauingenieur. Zudem würden hier Traumaheilung und Konferenzen stattfinden. Den Bau haben die Bischofskonferenz in Italien sowie Diözesen im süddeutschen Raum unterstützt.

"In allen Bereichen sind die Standards im Südsudan natürlich noch sehr einfach. Jeder einzelne Schritt zählt, das halte ich mir immer wieder vor Augen", sagt er. Gerade vertieft Hans Eigner noch seine Kenntnisse des Neuen Testaments in einem Grundkurs am Bibelwerk Stuttgart. Aber er wird wohl wieder in den Südsudan gehen, wenn auch in einen anderen Ort. Er stehe aber mit den Leuten vor Ort in Kontakt und werde sicher die Schulen in Kit besuchen. "Mein Herz hängt an Afrika", sagt der 61-Jährige.

Bei der Spendenaktion "Jeder Bürger ein Euro" werden verschiedene Projekte auf der ganzen Welt unterstützt. Weitere Informationen finden Sie unter www.landratsamt-roth.de/spendenaktionen

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