A 9: Ab August wird bei Allersberg gebaut

7.7.2017, 06:01 Uhr
A 9: Ab August wird bei Allersberg gebaut

© Foto: Elke Bodendörfer

So richtig los geht es dann im kommenden Frühjahr, machte Markus Bindnagel, in der jüngsten Sitzung des Kreis-Tiefbauausschusses deutlich. Die acht Allersberger Brücken sind dabei nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Sanierung eines Großteils der Autobahnbrücken im Freistaat steht in den kommenden Jahren bis zirka 2030 an.

Los ging es bereits rings um Nürnberg, so zum Beispiel auf der Autobahn A 3 zwischen Nürnberg und Regensburg beim Autobahnkreuz Altdorf. Als nächstes ist die A 9 zwischen Nürnberg und Ingolstadt dran, und dabei konzentriert sich das Geschehen vorerst auf den besagten Streckenabschnitt bei Allersberg.

Teilweise aus Vorkriegszeit

Grund dafür ist, dass die Bauwerke beziehungsweise ihre Widerlager teilweise noch aus den Ursprüngen der Autobahn, also den 1930er Jahren, stammen und nicht für den Schwerlastverkehr, wie es ihn heute gibt, ausgerichtet waren.

In den 1970er Jahren sind die Brückenbauwerke infolge von Fahrbahnerweiterungen nach rechts und links überbaut worden. Vor allem bei Staus seien die Brücken einer enormen Belastung ausgesetzt, machte Bindnagel deutlich.

Die Abbrucharbeiten beginnen im kommenden Frühjahr zunächst in Fahrtrichtung Nürnberg. Innerhalb von zirka acht Monaten werden alle acht Autobahnbrücken abgerissen und neu aufgebaut. Die erste Brücke ist bei Göggelsbuch, die letzte der acht bei Altenfelden. Diese zwei wichtigen Durchfahrten sollen neben der am Kreisverkehr an der Autobahnausfahrt Allersberg auf alle Fälle für den Verkehr offen bleiben. Die anderen fünf Durchfahrten werden während der Bauarbeiten vorübergehend dicht gemacht – zum Leidwesen so mancher Landwirte, Fußgänger und Radfahrer.

In Fahrtrichtung Süden, also nach München, sind die Bauarbeiten für 2019 vorgesehen. 2020 sind dann noch Restarbeiten fällig wie die Tieferlegung von Straßen beispielsweise bei Göggelsbuch. Während der gesamten Bauzeit sollen auf der Autobahn immer fünf Spuren frei bleiben, um größere Verkehrsbeeinträchtigungen zu vermeiden.

Da aus Allersberg der Wunsch kam, an der Kreisstraße bei Göggelsbuch die momentan einspurige und nur knapp vier Meter hohe Durchfahrt zu erweitern und zu erhöhen sowie einen Fahrbahnteiler am Ortseingang in Göggelsbuch einzubauen, sitzt mittlerweile auch der Landkreis mit im Boot, da es sich dort um die Kreisstraße RH 8 handelt. Dieser Bitte wollte der Landkreis auch gerne nachkommen. Doch die aktuelle Kostenberechnung ließ in der Sitzung dann gewaltig aufhorchen.

Weitere Gespräche nötig

Lag die Kostenschätzung für die Brückenerneuerung bei Göggelsbuch 2016 noch bei 2,8 Millionen Euro, von denen der Landkreis 620 000 Euro übernehmen hätte müssen, so sind es mittlerweile 4,8 Millionen Euro (Anteil Landkreis: 1,06 Millionen Euro). Bindnagel begründete dies mit stark gestiegenen Preisen auf dem Bausektor und vor allem bei der Verkehrssicherung. "Diese gewaltigen Summen haben mich etwas irritiert", meinte Landkreis Herbert Eckstein. "Machen wir‘s oder nicht", fragte der Landkreis-Chef. Schließlich sei das Verkehrsaufkommen auf dieser Straße mit gerade mal 700 Fahrzeugen pro Tag nicht so groß. "Da müssen wir nochmal sehr intensiv darüber sprechen", so Eckstein und stellte die Frage nach Alternativen in den Raum. Nächste Woche steht erst einmal ein Erörterungstermin vor Ort mit den Beteiligten auf der Agenda. Schließlich geht es auch noch um Dinge wie Lärmschutz, Fortführung von Radwegen oder Zufahrten während der Bauzeit.

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