Abschied aus Hilpoltstein fällt Polizei-Chef nicht leicht

30.8.2016, 16:48 Uhr
Abschied aus Hilpoltstein fällt Polizei-Chef nicht leicht

© Stefan Bergauer

„In Hilpoltstein lebt man sicher und gut — das muss das Fazit am Ende sein“, sagt Andreas Ponath an seinem vorletzten Arbeitstag als interimsmäßiger Leiter der Hilpoltsteiner Polizeidienststelle. „Ob mein Beitrag dabei so groß war oder nicht, sei dahingestellt“, schiebt er hinterher. Damit lobt er die Arbeit seiner Kollegen — sie will der 36-Jährige bei seinem Abschied in den Vordergrund gestellt haben. „Sie sind die Mannschaft, die das trägt“, sagt er. „Das Miteinander und das familiäre Verhältnis waren großartig“ — sie machten Hilpoltstein einmalig.

Der als „Führungsbewährungskandidat“ gekommene Ponath hatte Otto Hamperl im März als Dienststellenleiter abgelöst. Nach einem halben Jahr beginnt Ponath plangemäß als Polizeiratsanwärter einen Masterstudiengang in Fürstenfeldbruck und Münster. In zwei Jahren wird er als Polizeirat in der vierten Dienstebene eine Dienststelle leiten. Am Ende wird er eine größere Dienststelle mit rund 80 Kollegen leiten. „Eine Kriminalpolizeiinspektion könnte ich mir vorstellen.“ Wiederkommen würde er zwar auch gerne, doch die hiesige Dienststelle ist dafür künftig zu klein.

In Hilpoltstein lernte der dreifache Familienvater vor allem die Personalverwaltung und Administration einer auf dem Papier mit 38 Beamten besetzten Dienststelle kennen. „Das macht schon Spaß“, sagt Ponath. Außerdem hatte er das „Glück“, gerade im Sommer in Hilpoltstein zu dienen und so die Großveranstaltungen mitzuerleben.

Spektakulärer Beginn

Der Rothsee-Triathlon, der Challenge, bei dem er den federführenden Rother Kollegen über die Schulter schaute, oder das Burgfest — die Einsätze hierfür zu planen war für Ponath „ungeheuer interessant“, und habe „viel Spaß“ gemacht. So musste die Polizei noch vor dem Burgfest auf das subjektiv schlechtere Sicherheitsgefühl der Bevölkerung reagieren — die Bluttaten in Ansbach und Würzburg wirkten nach. Mehr Kontrollen im Umfeld und ein durchgängiger Sicherheitsdienst während der Betriebszeiten waren die Antworten der Polizei und der Stadt.

An der Arbeit als Dienststellenleiter reizt ihn vor allem, eine eigene Art und seine Überzeugungen einbringen zu können, als Chef die Rahmenbedingungen vorgeben zu können. Dazu kommt die Vertretung der Polizei nach außen, gegenüber den Kommunen, den Schulen oder der Presse. „Das macht mir Spaß“, sagt Ponath. Dienst nach Vorschrift kann er dagegen nicht leiden. Fairness, Transparenz und Beteiligung, weniger Hierarchie in der Kommunikation mit den Kollegen, der Mitarbeiter soll im Vordergrund stehen: Die Ziele des früheren Fußballers lesen sich wie ein Führungshandbuch für Manager.

Dass es keine Worthülsen sind, bestätigt sein Stellvertreter, Siegfried Frauenschläger. „Wir liegen in allen Dingen auf der gleichen Ebene, wir haben die gleiche Einstellung zu Beruf und Kollegen.“ Ponath habe eine sehr positive Ausstrahlung, er könne alle mitnehmen. Der Wunsch, den Bürgern zu helfen und den Kollegen die verdiente Anerkennung zukommen zu lassen, eine sie. So wurde die Tradition Frauenschlägers und Otto Hamperls fortgeführt, auf das Miteinander zu setzen. Dass es dabei bleibt, wünscht Ponath seinem Team für die Zukunft und bedankt sich herzlich bei Frauenschläger.

Gemeinsame Zeit in Roth

Der Stellvertreter lässt seinen bisherigen Chef nur sehr ungern ziehen. Der neue kommt schon am Donnerstag. Siegfried Walbert war zuletzt stellvertretender Dienststellenleiter in Altdorf — mit Frauenschläger, seit 2007 in Hilpoltstein, hat er bereits in Roth zusammengearbeitet.

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