Absolventen der Rother Berufsschule sind gefragt

21.7.2018, 16:00 Uhr
Absolventen der Rother Berufsschule sind gefragt

© Manfred Klier

In seiner Ansprache bemängelte Schulleiter Michael Greiner, dass es zurzeit mehr Studienanfänger als Auszubildende gebe und mehr Architekten als Maurer. Zugleich gebe es einen Wettbewerb um Facharbeiter. "Ihr seid gesucht", wandte er sich an die Schulabgänger, "aber nur dann, wenn ihr gute Leistungen bringt!"

Greiner: "Das deutsche Handwerk braucht gut ausgebildete und zuverlässige Menschen, nur so hat das Handwerk goldenen Boden." Es müsse ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen herrschen: Hier gute Arbeitsverhältnisse, dort gutes Arbeiten. "Der Dienst am Kunden ist Eure Aufgabe!", ermahnte er, "der Kunde ist König."

Richtiges Verhalten schilderte er am Beispiel der "Kapitäne der Landstraße". Ohne blinken beim Überholen ausscheren und dann die Überholspur blockieren: "Unsere Kraftfahrer sind da anders!" Der Schulleiter freute sich über zwei besonders erfolgreiche Beispiele der Integration. Unter den Staatspreisträgern waren zwei Flüchtlinge, die aus Äthiopien, beziehungsweise aus dem Kongo stammen. Sie haben durch Fleiß und Zuverlässigkeit besonders gute Leistungen erzielt. Eine Voraussetzung war auch das Erlernen der deutschen Sprache.

Schulleiter Greiner bedankte sich bei Hanno Dietrich, der sich 22 Jahre lang als Kreishandwerksmeister als "Ideengeber und Triebfeder" für eine gute Ausbildung eingesetzt hatte.

"Karriere mit Lehre ist absolut in." 

"Wos aus dem Boum oder dem Madla einmal werden wird, das weiß man oft nicht", schilderte Landrat Herbert Eckstein die Bedenken mancher Eltern. An der Berufsschule Roth hätten die Jugendlichen aber beste Voraussetzungen gefunden, denn: "Karriere mit Lehre ist absolut in."

Aber man müsse sich auch mal durchbeißen können, "Respekt für diejenigen, die das tun!" Gute Arbeitnehmer seien wichtig, egal, woher sie kommen. "Vergesst nie die Verwurzelung mit Familie und Betrieb!", flocht der Landrat in seine Glückwünsche ein.

Erfolgreiche Teamfahrt

Armin Grimm und Anton Kleber, Lehrkräfte der Berufsfachschule für Informatik, berichteten unter dem Thema Teamfahrt, wie erfolgreiches Zusammenwirken beispielsweise bei einer Fahrt ins Allgäu funktionieren kann. Mit einem Organisationsplan klappten die Fahrt und das Bergwandern reibungslos.

Hermann Grillenberger, Kreishandwerksmeister der Metallinnung, zitierte einen Sinnspruch: "Wer aufhört zu lernen, ist alt, egal ob er 20 oder 80 Jahre alt ist." Viele Führungskräfte würden jetzt in Rente gehen. Das sei eine große Chance, diese Lücken aufzufüllen. Das Duale Ausbildungssystem, in anderen Ländern oft unbekannt oder bewundert, habe die Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland auf sechs Prozent reduziert, während sie in Finnland bei etwa 20 Prozent liege. Wichtig sei, theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden.

Auch Martin Eckmann von der Industrie- und Handelskammer (IHK) betonte, dass Fachkräfte nach wie vor gesucht seien. "Sie haben einen Meilenstein erreicht", sagte er den Absolventen, "aber Sie müssen sich auch auf neue Anforderungen einlassen." Für die Zusatzqualifikation im neu eingeführten Fach "Maschinen- und Anlagenführer mit dem Schwerpunkt Metall- und Kunststofftechnik" überreichte er 14 Zeugnisse.

Ehrung der Besten

Jetzt war der Zeitpunkt für die Ehrung der Staatspreisträger und der Klassenbesten gekommen. Landrat Herbert Eckstein, Studiendirektor Andreas Betz und Kreishandwerksmeister Hermann Grillenberger überreichten gemeinsam Urkunden und kleine Geschenke, verbunden mit den besten Zukunftswünschen, an folgende Staatspreisträger:

Peter Muschaweck aus Göggelsbuch, Felix Liederer aus Obersteinbach, Frank Schneider aus Schwanstetten, Sebastian Schwarz aus Georgensgmünd, Anna Winkler aus Berching, Andrea Nagel aus Creglingen, Vanessa Volf aus Wendelstein, Theodros Beyene aus Hilpoltstein, Eric Makambo Mohilo aus Schwabach, Philipp Schuster aus Hagenich, Sebastian Nagy aus Emskirchen, Janik Böhm aus Kleinhöbing, Adrian Christofori aus Roth und Arthur Bäuerlein aus Dinkelsbühl.

Die besten ihrer Klasse waren Heiko Bauch aus Roth (Maler und Lackierer), Andreas Böhm aus Schwanstetten und Johannes Meyer aus Lauterbach (beide Technischer Assistent für Informatik), sowie Maximilian Plaschil aus Ansbach (Berufskraftfahrer).

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