Alex Flemming führt den TV ins zweite Zweitliga-Jahr

26.8.2016, 17:47 Uhr
Alex Flemming führt den TV ins zweite Zweitliga-Jahr

© Foto: Paul Götz

Mit der gleichen Mannschaft – Spieler wie Sponsoren – geht der TV Hilpoltstein das zweite Jahr in der 2. Bundesliga an. Und doch ist nichts wie in der vergangenen Runde. Aus triftigem Anlass lohnt sich ein Blick auf die Ersatzbank. Weil sich Dennis Dickhardt bei einem Badeunfall einen Wirbel geprellt hat, könnte es schon passieren, dass die Burgstädter zum Punktspielauftakt am 4. September gegen den FC Passau nicht in der gewohnten Formation antreten. Und da Felix Bindhammer aus beruflichen Gründen den Verein gewechselt hat, ist Ersatzmann Nummer eins einer, den noch nie jemand in Hilpoltstein spielen gesehen hat: Der 19-jährige Student Mohamad Amad Ismail Hamie aus dem Libanon.

Dieser wurde als Ersatz für Bindhammer als Spitzenspieler für die zweite Mannschaft (Bayernliga) engagiert, nachdem ein Vertrag mit einem Ägypter, den man zunächst an der Angel hatte, nicht zustande gekommen war. Nach ihm folgen Jaka Golavsek und Hannes Hörmann in der Rangliste, die man auch als Ranking für die Zweitliga-Reserve nehmen kann.

Kurz nach seinem 29. Geburtstag geht Alexander Flemming wieder als Nummer eins der ersten Garnitur ins Rennen. Diese Position hat er sich mit seiner besten Bilanz im vorderen Paarkreuz zurückerobert, nachdem Petr David zur Winterpause nach einer ungeschlagenen Vorrunde höher eingestuft worden war und jetzt seine zweite Saison beim TV auf Position zwei beginnt.

Sechs Jahre sind Nico Christ und Dennis Dickhardt jetzt bei den Burgstädtern. Sie bilden erneut das hintere Paarkreuz, das in der eingleisigen 2. Bundesliga viele Siegpunkte eingesammelt hat.

Während die Hilpoltsteiner mit unverändertem Quartett in die Runde gehen, hat die Konkurrenz ganz schön draufgesattelt. Bernd Beringer rechnet damit, dass man sich heuer höchstens im Zuschauerschnitt erneut zur Spitzengruppe zählen kann. In dieser Beziehung wäre man sogar erstligareif mit der fünftbesten Quote (350 pro Spiel) in Deutschland. Für die gewachsene Stärke der 2. Liga kann man die Leistungswerte der Spieler als groben Richtwert heranziehen. Der liegt (Stand Mai) um 300 Punkte höher als im vergangenen Jahr.

Der TV Hilpoltstein liegt in dieser virtuellen Tabelle auf Rang sieben. „Wenn es so kommt sind wir zufrieden“, steckt Bernd Beringer die Erwartungen ab, „in der Zuschauergunst wollen wir uns ein Rennen mit Bad Königshofen liefern.“ Mit seiner nicht mehr ganz so strikten Konzentration auf deutsche Spieler ist der TV nicht mehr so einsam. Mit dem FC Köln ist jetzt ein Zugpferd in der Liga, das ausschließlich auf einheimisches Personal setzt. Das Quartett vom Rhein ist Gegner am zweiten Spieltag, der gleich am 11. September folgt.

Zwei Heimspiele in den Ferien

Den Gastgebern ist es im Hinblick auf die Zuschauerresonanz gar nicht recht, dass die ersten beiden Heimspiele während der Sommerferien ausgetragen werden. Dann folgt eine fast einmonatige Pause, bevor es in Bad Homburg weitergeht.

Ob am Ende der Runde eine Mannschaft Ambitionen haben wird, in die 1. Liga aufzurücken, bezweifelt Bernd Beringer, der die Interessen der zweiten Liga vertritt: „Ich bin der Buhmann für die 1. Liga“, so sieht er es selbst, „und kämpfe seit vier bis fünf Jahren vergebens.“ Beringer: „Die 1. Liga kränkelt, sie ist zu teuer.“ Und erst Spielsystem: „Dreier-Mannschaften ohne Doppel sind uninteressant.“ Trotzdem will man das Oberhaus auf zwölf Teams aufstocken. Momentan sind es nur neun, weil kein Zweitligist aufsteigen wollte. Beringer: „Sie haben alle gefragt, bis auf den Absteiger.“

Am Sonntag sind die Hilpoltsteiner in der Vorrunde des DTTB-Pokal in Bad Königshofen im Einsatz (wir berichteten). Hier gilt der Erstliga-Modus mit drei Einzelspielern ohne Doppel. Gegen die favorisierten Gastgeber sind sie bereits um 10 Uhr im Einsatz. Zum Auftakt also gleich der härteste Brocken. Die Spiele sind im Live-Ticker zu verfolgen, der über die Homepage des TV Hilpoltstein unter www.tvhiptt.de zu erreichen ist.

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