Alexander Flemming will den Clickball-WM-Titel

25.1.2018, 16:13 Uhr
Alexander Flemming will den  Clickball-WM-Titel

© Foto: JP Parmentier/Matchroom Sport

64 Qualifizierte bestreiten in acht Gruppen die Double Elimination: Wer zweimal verliert ist draußen, oder anders, wer zweimal gewinnt kommt ins Sechzehntelfinale. Als Vize-Weltmeister ist Alex Flemming der Header der Gruppe B und bekommt es da mit einem ziemlichen Brocken zu tun. Dabei ist sein Auftaktgegner, der Italiener Lorenzo Ragni, ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Ob Aufwärmpartner oder Stolperstein, da ist sich Flemming deshalb nicht sicher: "Die Italiener sind normalerweise nicht die Clickball-Nation, aber man weiß ja nie."

Ziemlich sicher ist dagegen, dass ihn im Falle eines Sieges der Chinese Wang Shibo erwartet – und der gehört zu einer der führenden Clickball-Nationen. Flemming hat ihn im November beim Weltcup in China erlebt und war beeindruckt: "Da treffe ich auf so ziemlich den Besten." Das heißt etwas, denn die Chinesen bemühen sich sehr um die Sportart, die hierzulande auch Ping Pong heißt, und haben im Lauf der Jahre immer mehr Startplätze bekommen, nachdem in den Anfangszeiten die Russen dominierend waren.

Vergangenes Jahr gewann der Chinese Yan Weihao, der heuer die Gruppe A anführt, das Endspiel gegen Flemming. Die beiden Jahre zuvor holte sich der Brite Andrew Baggaley (2015 gegen Flemming) den Titel, davor dreimal der Russe Maxim Shmyrev, der heuer nicht dabei ist, weil er sich beim Weltcup im November einen Riss in der Patella-Sehne zugezogen hat.

Minimalziel für Alex Flemming, der in London seit jeher mit dem Kampfnamen "The Flash" (der Blitz) aufläuft, das Erreichen des Viertelfinales: "Bei dem Block am Sonntag möchte ich auf jeden Fall dabei sein. Ich will auch Spaß haben, zu viel Leistungsdruck aufzubauen bringt nichts. Alles über das Viertelfinale hinaus ist Zugabe."

Gut 30 Fans aus der Heimat und der Clickball-Szene begleiten den "Sachsen Paule" nach London. Denen will er natürlich auch etwas bieten, wobei in Alexandra Palace (die "Ally Pally" kennen viele Fernsehzuschauer von der Dart-WM) traditionell genug Trubel herrscht.Alex Flemming hat zur sportlichen Vorbereitung nicht nur auf die bayerischen Tischtennismeisterschaften verzichtet, sondern sich auch mit einem anspruchsvollen Trainingspartner verabredet. Der Brite Chris Doran, Header der Gruppe H, kam eine Woche nach Leipzig. Aus technischer Hinsicht ein hilfreiches Sparring: Beim Ping Pong sind harte Rückhandbälle charakteristisch, während man beim Tischtennis bevorzugt versucht, den Gegner mit Spin zu Fehlern zu zwingen. Das ist auch das Spiel von Alex Flemming, der die Vorhand bevorzugt und beim Clickball deshalb einen hohen Aufwand betreiben muss. Mit Doran konnte er sich wohl einige wertvolle Automatismen aneignen, die im Zweitliga-Alltag nicht so gefragt sind.

Dafür, dass sich die Wege der beiden Freunde im Wettbewerb früh kreuzen könnten, ist die Wahrscheinlichkeit gering. Flemming: "Das müsste schon blöd laufen. Mit einem Aufeinandertreffen im Finale könnten wir aber beide ganz gut leben."

ZDie WM wird auf Sky Sports übertragen, der Sender hat sich die Rechte für sieben Jahre gesichert.

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