Allersberg: Bei Rathaus-Sanierung Keller entdeckt

20.6.2014, 18:22 Uhr
Allersberg: Bei Rathaus-Sanierung Keller entdeckt

© Reinhold Mücke

Marktbaumeister Stefan Ott informierte die Mitglieder des Bauausschusses in der jüngsten Sitzung des Gremiums über diese Entdeckung. Derzeit wird entlang des Rathauses ein barrierefreier Zugang zur Nordfassade zu dem dort im Rahmen der Erweiterung und teilweisen Sanierung des Rathauses eingebauten Aufzug geschaffen. Die Westfassade des Rathauses weise einige Sprünge im Putz auf, so Ott, weshalb dieser etwas abgeschlagen worden sei. Dabei habe sich ein Stück loses Mauerwerk aufgetan, das man fast mit bloßen Händen eindrücken konnte. Dahinter habe sich ein Zugang zu einem Kellerraum befunden, den Ott bei einem ersten Begang mit 2,80 Meter Länge, 1,5 Meter Breite und 2,6 Meter Höhe aufgemessen hat. Der Keller weist ein Tonnengewölbe auf und stammt, so mutmaßt Ott, aus der Zeit eines Vorgängerbaus des Rathauses, ist deutlich älter als das sich darüber befindliche Gebäude selbst.

Wann das jetzige Rathaus erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Hermann Schubach, der für die Marktgemeinde vor 20 Jahren eine Denkmalkartierung durchgeführt hat, vermutet den Kernbestand aus dem 16. Jahrhundert. Ab 1505 bis 1804 wurde das Haus für den Pfleger der Pfalz-
Neuburg genutzt.

Der jüngst entdeckte Keller war bisher nicht bekannt und hat auch keinerlei Verbindung zu den Kellern auf der Ostseite des Rathauses. Und auch Ott vermutete, wie er den Mitgliedern des Bauausschusses berichtete, dass der Keller älter als das gesamte Gebäude sei. Werner Holland, ein älterer Allersberger, der in der Sitzung zufällig anwesend war, mutmaßte, dass es sich hierbei um einen früheren Bierkeller im Zusammenhang mit dem früheren Haus Odorfer und jetzigem Laden „Il Siciliano“, westlich der Heckelstraße und gegenüber dem Rathaus gelegen, handeln könnte. Belegt ist das bisher nicht.

Wie geht es weiter? Ott hat das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet, das nun zur näheren Begutachtung einen Ortstermin durchführen wird. Erst danach kann entschieden werden, ob daraus noch eine größere Maßnahme werden wird. Problematisch ist für den Marktbaumeister auf alle Fälle, dass es sich – zumindest auf der Seite Richtung Heckelstraße — um Sandsteinquader handelt und diese äußerst feucht sind. Deshalb sei mit den weiteren Maßnahmen auch eine statische Klärung erforderlich.

Nachdem das Gebäude unter Denkmalschutz steht, sind die Denkmalschützer an den weiteren Überlegungen zu beteiligen. Ott schätzt, dass für weitere Maßnahmen wenigstens 10 000 Euro zusätzlich notwendig sein werden. Und auch zum Zeitplan konnte er wegen der ungeklärten Fragen nichts sagen. Auf jeden Fall müsse die Außenmauer trockengelegt werden.

Für die laufende Baumaßnahme entlang des Rathauses wird die Heckelstraße mindestens noch eine weitere Woche gesperrt sein, doch könnte sich diese Sperrung noch deutlich länger hinziehen. Denn es werde zumindest ein Zugang zu diesem Keller notwendig sein, zusätzlich auch Belüftungen, um später Kontrollen durchführen zu können.

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