Allersberg: Torturm-Fenster erhalten ochsenblutfarbenen Anstrich

9.7.2016, 06:00 Uhr
Allersberg: Torturm-Fenster erhalten ochsenblutfarbenen Anstrich

Nach den derzeit laufenden Verputzarbeiten solle frühzeitig der Farbanstrich festgelegt werden, damit die Arbeiten zügig weitergehen können, hatte Benjamin Haußner vom gemeindlichen Bauamt in Allersberg in der Sitzung gebeten. Die Farbe war bereits zusammen mit dem Landesamt für Denkmalpflege und der unteren Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Roth abgestimmt worden. Bei dem gemeinsamen Ortstermin hatte man sich auf „Ocker“ geeinigt.

Allerdings sollen die Fensterrahmen und Fensterläden nicht mehr grün werden. Haußner schlug vielmehr einen ochsenblutfarbenen Anstrich vor, so wie er vielfach an Fachwerkgiebeln, Fenster oder Türen anzutreffen sei und auch im Mittelalter viel verwendet wurde. Als Alternative favorisiert Haußner einen grauen Farbanstrich für die Mauerflächen vor, während Fenster und Fensterläden ebenso in Ochsenblutrot gestrichen werden sollten. Das hätte den Vorteil, dass Beschädigungen leichter zu reparieren seien. Bei Putzabplatzungen sei zudem ein grauer Farbton gefunden worden. Allerdings sei diese Alternative mit den Denkmalschutzbehörden noch nicht abgesprochen, schränkte Haußner ein.

Viel Überzeugungsarbeit war da nicht zu leisten. Die Ausschussmitglieder waren sich schnell einig, es bei dem bisher bereits gewohnten Farbton zu belassen, der derzeit freilich aufgrund der Putzausbesserungen und teilweise völlig neuer Putzschicht kaum mehr zu erkennen ist.

Allersberg: Torturm-Fenster erhalten ochsenblutfarbenen Anstrich

© Fotos: Mücke

In den vergangenen Wochen wurde im Erdgeschossbereich, aber vor allem auch auf der Westseite im Obergeschoss der alte Putz weitgehend abgeschlagen. Dabei wurden auch die Mauern sichtbar. Ein recht wüstes Durcheinander gab es da stellenweise. Sandsteinblöcke, Bruchsteinmauerwerk, Backsteine und auch modernere Türstürze war zu Tage getreten.

Alte Bogenöffnungen, die sich heute völlig bedeutungslos mitten im Mauerwerk befinden, lassen erahnen, dass irgendwann sich dort ein Fenster oder eine Türe befunden haben muss.

Willi Harrer (FW) regte an, im Sockelbereich eine um zwei Töne dunklere Farbe aufzubringen. Das hätte den Vorteil, dass bei späteren Ausbesserungen nach Verschmutzungen oder Ähnlichem nicht die gesamte Fläche wieder neu gestrichen werden müsse und Ausbesserungen leichter erfolgen könnten. Das müsse erst mit den Denkmalpflegern ausgekartelt werden, versicherten Bürgermeister Bernhard Böckeler und Benjamin Haußner.

Walter Penkert (ABF) gingen die Arbeiten zu langsam. Seit Wochen rühre sich nichts mehr, klagte er. Das konnte Haußner bestätigen. Die beauftragte Firma habe die Putzarbeiten arg schleifen lassen zugunsten einer anderen Baustelle. Aber am Tag nach der Sitzung sollten die Arbeiten mit Nachdruck wieder fortgesetzt werden.

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