Allmächd! Bembers zu Gast in der Rother Kulturfabrik

27.11.2017, 15:37 Uhr
Der Nürnberger Kult-Komiker Bembers bot am Wochenende in der Rother Kulturfabrik ein göttlich-religiöses Schauspiel.

© Tobias Tschapka Der Nürnberger Kult-Komiker Bembers bot am Wochenende in der Rother Kulturfabrik ein göttlich-religiöses Schauspiel.

Der "göttliche Mittelpunkt": Natürlich Bembers himself, der seine erleuchtete Gestalt samt dicken Bauch in ein "Sommerkleid" gezwängt hatte, eine Art Jesus-Umhang, den er auf der Fashion-Week in Jerusalem gekauft hatte. "An Jehovas Resterampe", so der "gottgleiche" Bembers, der in seiner neuen Rolle als Jesus Christus demnächst "ein Nagelstudio in der Nürnberger Südstadt" aufmachen will. Aber nicht nur das Christentum wird ordentlich durch den Kakao gezogen, sondern auch noch alle anderen Religionen.

Apropos Kakao: "Ich stell mich schon mal für ein Bier an, aber ich lauf doch nicht sieben Mal um einen Kakao", erklärt Bembers seinen Jüngern, und macht sich so über die Pilgerfahrt der Moslems lustig, deren Ziel es ist, in Mekka sieben Mal die "Kaaba" zu umrunden. Witze über den Islam zu machen ist heutzutage ja nicht gerade ungefährlich, daher gibt er seinem Publikum den Rat, den Saal schnellstmöglich zu verlassen, wer nicht in die Luft gesprengt werden will.

Soweit kam es dann zum Glück nicht, wenngleich es für religiöse Menschen wohl bessere Unterhaltungsmöglichkeiten gibt als ausgerechnet einen Abend mit dem Rock ’n’ Roll-Jesus Bembers, der via Götterhotline auch noch mit dem indischen Elefantengott Ganesha und Buddha höchstpersönlich kommuniziert.

Nur an den Propheten Mohammed traute er sich dann doch nicht ganz ran, von dem gab es während der Liveschalte "aus Sicherheitsgründen" nur ein Schattenbild an der Wand – ohne Licht, mit geänderten Namen und verstellter Stimme. Des Weiteren beschrieb er seine Begegnungen mit Salafisten, mit Zeugen Jehovas, Juden und diversen anderen religiösen Freaks und berichtete außerdem von seinem Selbstfindungstrip in Thailand auf der halluzinogenen Droge LSD – "bis es mir dort zu bunt wurde".

Zu allem Überfluss machte er dann auch noch aus der Genesis, dem ersten Buch Moses, einen Ausdruckstanz über die Schöpfung der Welt, und eine "Verkehrs-Burka" stellte er schließlich auch noch vor – praktisch für Mann und Frau gleichermaßen, sollte man im Stau einmal pinkeln müssen. Über dreieinhalb Stunden erstreckte sich der Bembers-Gottesdienst, in dem sich vieles, aber längst nicht alles um Religion, Götterglaube und komische Gewänder drehte.

Wie auch immer, der Humor des Hardcore-Franken ist und bleibt ziemlich flach, aber wenn man sich darauf einlässt, kann man durchaus darüber lachen. Wer das Ganze noch einmal anschauen will, kann sich demnächst eine DVD von der Show kaufen, denn die Vorstellung in der Kulturfabrik wurde aufgezeichnet. Die dafür nötigen "Euphoriestufen für Franken" erklärte gleich zu Beginn der Kabarettist "Das Eich", der den Anheizer gab für die verblödelten Stunden von und mit Godfather Bembers, für die Beistand von oben durchaus von Vorteil waren – Amen!

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