Am Freitag steigt das 29. Mali-Fest in Hilpoltstein

24.5.2017, 17:55 Uhr
Am Freitag steigt das 29. Mali-Fest in Hilpoltstein

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Reggae Fusion ist wohl die treffendste Bezeichnung des Sounds der Ingolstädter Kultband RasDashaN. Ihr von Rootsreggae, Dub, Funk, Hip-Hop, Ska und Dancehall stark beeinflusster Sound treibt, in rockige Beats gepackt, die positiven Vibes dieser Musikrichtung direkt in Kopf und Tanzbeine.

Mit im Gepäck haben RasDashaN die Erfahrung von über 400 Konzerten, zu denen unter anderem auch so legendäre wie das Montreux Jazz Festival oder der Chiemsee Reggae Summer gehören. Zahlreiche renommierte Wettbewerbe haben sie schon für sich entschieden, darunter auch den nationalen Vorentscheid zum European Reggae Contest 2010, dem die Teilnahme am "Finale" im legendären Rototom Sunsplash-Festival folgte.

Classic-Hits zum Einheizen

Bevor die Bühne den Ingolstädtern gehört, heizen "Funkberater" alias Thomas Schönweiss (Gesang, Synthie, Trompete), Peter Ermer (Gitarre, Gesang), Olivier Leroux (Bass, Gesang) und Patrick Wirschnitzer am Schlagzeug die Stimmung schon mal ordentlich vor. Sie interpretieren "Classic Hits"der vergangenen 50 Jahre und kombinieren dabei verschiedene Genres wie Funk, Soul, Reggae und Grunge zu einem fetten und tanzbaren Sound.

Aufgrund der Initiative rund um das Mali-Fest gehört Hilpoltstein zu den nachhaltigsten Spendern der in Nürnberg ansässigen Entwicklungshilfe-Organisation LAG Mali, die im westafrikanischen Mali erfolgreich seit über 30 Jahren mit intelligenten Projekten die Lebensqualität für Zehntausende von Menschen nachhaltig und entscheidend verbessert. Schwerpunkte der Initiative liegen dabei in der Sicherung der Ernährung und der Hilfe beim  Aufbau von wirtschaftlich unabhängigen Strukturen, im Kampf gegen Mädchenbeschneidung sowie in der Alphabetisierung.

In den von der LAG Mali betreuten Dörfern, die ausschließlich im Süden des Landes und damit fern vom Konflikt in Nordmali liegen, gehen dabei die Impulse für eine Entwicklungszusammenarbeit stets von der Bevölkerung selbst aus.

Hilfe zur Selbsthilfe

Großer Bedarf herrscht bei den bildungshungrigen Maliern nach Hilfe bei der Errichtung oder Erweiterung von Schulen, insbesondere für die Bereitstellung von nicht vor Ort vorhandenen und damit enorm teuren Baumaterialien wie Wellblech, Fenster und Türen zum Schutz der Lehmbauten während der Regenzeit, Lehrmaterial und Ausstattung der Klassenzimmer. 

Ein zentrales Anliegen richtet sich auch auf die Unterstützung bei der Anlage von Gemüsegärten, insbesondere dem dazu nötigen technisch schwierigen und teuren Brunnenbau. 

Dem Gemüseanbau - in Mali eine Domäne der Frauen - kommt entsprechend dem Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe", unter das die LAG Mali seit ihrer Gründung ihr Wirken gestellt hat, eine zentrale Schlüsselrolle zu: Weil mit entsprechenden Bewässerungsmöglichkeiten Gemüse einen vergleichsweise guten Preis im Verkauf erzielt, bleibt den Frauen nach dem Abzug für den Eigenbedarf der Familie, den Rücklagen und dem Schulgeld für die Kinder bei guten Bedingungen noch ein kleiner Betrag übrig, der unternehmerisch investiert werden kann.

Mit wenig Existenz aufbauen

In einem von der LAG Mali betreuten Dorf haben Frauen damit zum Beispiel in Eigenregie eine kleine Bank gegründet, die Mikrokredite gewährt. Andere haben mit Hilfe eines Mikrokredites die Erstbestückung einer eigenen Dorf-Apotheke finanziert, die nun - für Mali-Verhältnisse - gute Gewinne erwirtschaftet. Auch Einrichtungen, die die LAG Mali finanziert hatte, wurden mit Eigeninvestitionen nachgerüstet, zum Beispiel durch den Kauf eines Solarpanels, das nun Strom für eine Geburtsstation liefert.

In diesem Jahr wurden von der LAG Mali vier große Projekte gestartet, darunter auch die Fortführung der sehr erfolgreichen Kampagne gegen Mädchenbeschneidung. Bei der Durchführung des mittlerweile weit über Mittelfranken hinweg bekannten Benefiz-Festivals helfen in diesem Jahr wieder über 30 Menschen aus Hilpoltstein und Umgebung.

Die Summe, die jährlich aus Hilpoltstein an die LAG Mali übergeben wird, setzt sich jeweils zusammen aus dem Erlös des Mali-Festes sowie dem Ergebnis des Spendenaufrufs im Vorfeld, dem Hilpoltsteiner Geschäfte, Verbände, Organisationen und Privatpersonen folgen.

Der Eintritt zum Mali-Fest ist frei, stattdessen wird von jedem Besucher eine Spende erwünscht. Der Erlös des Benefiz-Festivals kommt zusammen mit allen eingehenden Spenden wieder der Landesarbeitsgemeinschaft Bayern Entwicklungshilfe Mali e.V. (kurz "LAG Mali") zugute. Spendenkonto (IBAN: DE46 7645 0000 0231 6713 06).

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