Asgodom in Roth: Probier's mal mit Gemütlichkeit

13.3.2019, 11:30 Uhr
Asgodom in Roth: Probier's mal mit Gemütlichkeit

© Stefanie Graff

"Leichtigkeit und Gelassenheit" sind nicht die ersten Begriffe, die einem zum Internationalen Frauentag einfallen. Im hundertsten Jahr frauenbewegter Geschichte ist auch in Deutschland noch lange nicht alles erreicht ist, was umfassende Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern ausmacht. "Wir haben viel erreicht, aber es gibt immer noch viel zu tun", betonte Claudia Gäbelein-Stadler.

Umso erfrischender landete der Vortrag der renommierten Journalistin, Autorin und Trainerin Sabine Asgodom in der Kreisstadt einen Volltreffer. Ein humorvoller Abend mit hohem Informations- und Unterhaltungswert, bei dem die charmante Rednerin ihr Publikum mühelos um den Finger wickelte.

Asgodoms Thema ist, wie der Umgang von Menschen miteinander im privaten wie im beruflichen gelingen kann. Auch zwischen den Geschlechtern, aber eben nicht nur. Es gebe gute Gründe für mehr Gelassenheit, denn: "Ärgern macht blöd und Freude macht kreativ." Leichtigkeit im Leben, das ist, so Asgodom, nicht das Gegenmodell zu Zielstrebigkeit, Einsatzbereitschaft und Durchsetzungsvermögen, sondern die Kunst, nicht mit dem Brecheisen, sondern auf der feinen Klaviatur des bewussten Umgangs mit sich selbst, den Mitmenschen und den Situationen lächelnd zum Ziel zu kommen.

Es wurde sehr viel gelacht an diesem Abend. Zwar taucht Humor in der Liste von Asgodoms "Zwölf Schlüsseln zur Gelassenheit" erst an neunter Stelle auf, aber die fröhliche Selbstverständlichkeit, mit der die Wahl-Münchnerin ihre Thesen zu mehr Gelassenheit präsentierte und mit munter dahererzählten Beispielen erläuterte, nahm dem Thema – auch dann, wenn es durchaus ernst wurde – jede Schwere.

Wer weiß, wie die Menschen ticken und sich selbst nicht allzu wichtig nimmt, kann leichter mehr erreichen, ist sie sicher. Nur wer mit sich im reinen ist, kann auch mit anderen im reinen sein. Pannen, Irrtümer und Sackgassen, von denen sie aus ihrer eigenen Geschichte hinreißend berichtet, gehören dazu: Die Kapitulation der engagierten berufstätigen Mutter vor Anforderungen von allen Seiten, die Tücken auf der Suche nach dem richtigen Partner, das falsche Kleid am falschen Ort – kritische Situationen, über die man im Nachhinein mit ihr herzhaft lachen kann.

"Du musst etwas tun, um es zu lernen und wenn du über etwas lachen kannst, tut es nicht mehr weh." Ihr Aufruf zu Mut, Achtsamkeit, Respekt und liebevollem Umgang wurde in der Kulturfabrik wohlgehört.

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