Aufgabe ist auch, für gutes ökumenisches Klima zu sorgen

4.10.2017, 08:06 Uhr
Aufgabe ist auch, für gutes ökumenisches Klima zu sorgen

© Fotos: Heumann

Am Marktplatz hießen Dekan Franz-Josef Gerner sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzender Albert Rösch den Geistlichen, der übrigens gebürtiger Rother ist, willkommen. Seelsorgerisch wirkte Konecny zuletzt in der Pfarrei Gunzenhausen. Die Stadtspitze repräsentierte beim Willkommensgruß 3. Bürgermeister Heinz-Peter Bieberle. "Die Tür zum Rathaus und zum Bürgermeister steht Ihnen immer offen", betonte er.

Nach einem kurzen Gebet setzte sich der Kirchenzug, begleitet von einer Blaskapelle, 41 Ministranten, den kirchlichen Verbänden, elf Priestern, zwei Diakonen und den vielen Gläubigen aus den beiden Pfarreien in Bewegung. Vor dem Schloss begrüßten Kindergartenkinder mit bunten Fähnchen und dem Lied "Gott mag Kinder, große und kleine" den neuen Pfarrer. Am Gotteshaus angekommen, läuteten die Glocken.

Zur feierlichen Amtseinführung im Gottesdienst mit dem Kirchenchor hieß Dekan Franz-Josef Gerner die Gläubigen, die Vertreter der evangelischen Schwesterkirche sowie die Vertreter des öffentlichen Lebens willkommen. "Richten wir unseren Blick auf Jesus Christus, den guten Hirten, in dem alles seelsorgerliche Wirken seinen Ursprung hat", so der Dekan. Im offiziellen Dekret des Bischofs, welches Gerner anschließend verlas, entbot der Bischof "Gruß und Segen im Herrn". Als Pfarrer mit Wirkung vom 1. September ernannte er dort Christian Konecny zum Pfarrer der Pfarreien Roth und Büchenbach und entpflichtete ihn gleichzeitig als Pfarrer der Pfarrei Gunzenhausen.

Bischof will ein Miteinander

Als besondere Aufgabe bezeichnete der Bischof darin das Bemühen um ein gutes ökumenisches Klima und die Weiterführung des gewachsenen Einvernehmens zwischen den katholischen und evangelischen Christen. Im Anschluss gab Pfarrer Konecny die Bereitschaftserklärung zur Aufnahme des Dienstes in den Pfarreien Roth und Büchenbach ab: "Mit Gottes Hilfe bin ich bereit". Nach dem Glaubensbekenntnis des Pfarrers überrreichte der Dekan symbolisch den Schlüssel zur Kirche, die Taufschale mit Taufkrug, die Beicht- bzw. Krankenstola und die Heilige Schrift. "Der Altar stellt die geistige Mitte der Kirche dar", betonte Gerner.

Als Vertreter der Gläubigen überbrachten zwei Kinder ein Religionsbuch und eine Kinderbibel, Jugendliche überreichten eine brennende Kerze, die Senioren reichten ein Kreuz und ein Ehepaar händigte die eucharistischen Gaben Brot und Wein aus. All dies nahm Christian Konecny dankend entgegen und betonte, dass er die Gläubigen auf ihrem Lebensweg als guter Hirte begleiten wolle.

"Das Evangelium vom Weinstock und den Reben soll uns bewusst machen, worin die tiefe Sehnsucht als Getaufte besteht", betonte Gerner in seiner Predigt. Ein wachsamer Blick in unsere Zeit offenbare jedoch eine Tendenz, die nachdenklich stimme. Viele Menschen fühlten sich getrieben und in der Gefahr, sich zu verirren. Diese innere Unrast habe viele Nebenwirkungen. Das Evangelium jedoch sei hier Wegweiser zu einem gelingenden Leben. "Bleibt in mir, dann bleibe ich in euch". Nicht Hektik, Betriebsamkeit und Strukturen stünden an erster Stelle, sondern das "Bleiben im Herrn", das geistige Ausruhen.

Im Pfarrheim gab es anschließend einen kleinen Imbiss. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Albert Rösch begrüßte hierzu auch die Vertreter der evangelischen Kirchengemeinde und die der Ecclesia. Ein herzliches Willkommen richtete er auch an die die Mutter des neuen Pfarrers, die ebenfalls das Pfarrhaus bewohnt. Als Dekanatsvorsitzender entbot Rösch ebenfalls ein herzliches Willkommen und überreichte das von ihm geschriebene und zuletzt fortgeschriebene Dekanatsbuch.

Landrat Herbert Eckstein zeigte sich als Club-Fan tolerant dem Bayern-Fan Konecny gegenüber und lud zu einem gemeinsamen Besuch eines Clubspieles ein. Insgesamt jedoch bedauerte Eckstein, dass sich die Gesellschaft zunehmend von christlichen Werten entferne. "Es fehlt an Orientierung", sagte er und wünschte dem neuen Rother Pfarrherrn, dass er "den Glauben ins Leben bringen kann, denn Glaube muss ein Thema sein." Wanderkarten und Regenschirm waren sein Präsent.

"Froh, dass du da bist"

Bürgermeister Ralph Edelhäußer hob hervor, dass Konecny ein Tun ausstrahle, das mitreiße. Der evangelische Pfarrer Joachim Klenk betonte, die Ökumene stehe in Roth respektvoll gegenüber. "Wir sind in guter Weise miteinander verbunden." "Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem", zitierte Klenk aus dem Römerbrief. Anschließend brachten die kirchlichen Organisationen ihren Willkommengruß zum Ausdruck.

Ihren großen Auftritt hatten am Ende die Minis mit ihrem Gesangsvortrag "Wir sind die Ministranten und sind froh, dass du da bist und wünschten guten Start in Roth."

Die Theatergruppe von Kolping erfreute den neuen Pfarrer gleich zu Beginn seiner Dienstzeit mit der Übergabe des Einspielergebnisses der jüngsten Theateraufführungen in Höhe von 4800 Euro. So schloss die offizielle Amtseinführung in guten Atmosphäre.

Pfarrer Christian Konecny dankte abschließend allen, die zur offiziellen Amtseinführung ihren Beitrag geleistet haben, ganz herzlich.

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