Aufstiegsquali als Reise in die Vergangenheit

26.1.2018, 19:00 Uhr
Aufstiegsquali als Reise in die Vergangenheit

© Salvatore Giurdanella

Aus der Gruppe Süd sind Meister HSG München und die Hilpoltsteiner dabei, aus dem Südwesten nehmen der TSV Ötlingen und der SSV Sandhausen teil. Die Ötlinger sind dabei nicht nur ein Teil der Hilpoltsteiner Historie, sondern auch wohl der Hauptkonkurrent der Mittelfranken.

Aufstiegsquali als Reise in die Vergangenheit

© Salvatore Giurdanella

Die Schützen aus der 6000-Seelen-Gemeinde im Landkreis Kirchheim unter Teck (Baden-Württemberg) standen zusammen mit den Hilpoltsteinern 2006 an der Linie der Schießanlage der SG Pforzheim und wehrten sich damals erfolgreich gegen den Abstieg aus der 1. Bundesliga. Dank der Leistung des türkischen Nationalkaderschützen Yusuf Dikec hatten die Ötlinger den gewünschten Erfolg. Dass es am Sonntag zu einem Wiedersehen mit den Hilpoltsteinern kommt, lag am unglücklichen Ausgang der vergangenen Erstliga-Runde, in der dem TSV ein einziger Einzelpunkt zum Verbleib in der ersten Liga fehlte. Diesen hatte damals der nach Mannschaftspunkten gleichauf liegende SV Willmandingen mehr, den es dafür heuer als Elften der Erstliga-Tabelle erwischt hat.

Ötlingen hat sein Vorhaben des sofortigen Wiederausstieges bisher perfekt umgesetzt und wurde mit 14:0 Zählern Meister der Südwestgruppe. Da so gut wie ausgemacht ist, dass Südmeister HSG München nach seinem freiwilligen Abstieg vor einem Jahr schnurstracks in die erste Liga zurückmarschiert, wird es aus Sicht der Hilpoltsteiner auf den Vergleich mit den Ötlingern hinauslaufen. "München schießt in einer anderen Liga", bringt es FSG-Schützenmeister Robert Landmann auf den Punkt, "die müssten schon mit lauter Ersatzleuten antreten, dass die anderen eine Chance hätten."

Ein durchaus bekannter Ersatzmann bei Ötlingen könnte im Vergleich mit den Hilpoltsteinern zum Zünglein an der Waage werden. Yusuf Dikec hat zwar in der zurückliegenden Saison keinen Zweitliga-Wettkampf für die Ötlinger bestritten, war aber als Ersatzmann gemeldet und ist deshalb in der Qualifikationsrunde startberechtigt. "Ist er dabei, stehen unsere Chancen natürlich schlechter", sagt Landmann.

In seiner Mannschaft gibt es noch zwei Leute, die sich an die Treffsicherheit des Türken vor zwölf Jahren erinnern. Karl Schmidt und Horst Roedel waren seinerzeit auch mit dabei. Jetzt stehen ihnen zur Seite Stefan Schwab, Maxim Konradi, Andreas Lutz und Roland Wabra. Wobei geplant ist, dass sich Roedl und Wabra die beiden Durchgänge teilen, falls sich nicht einer der beiden schlecht fühlen sollte.

Geschossen werden also zwei Durchgänge, in denen fünf Schützen pro Mannschaft gleichzeitig an der Linie stehen. Dabei werden alle Ringe eines Teams addiert und nicht die Duelle zweier Schützen nach Setzlisten gewertet, wie das im Ligabetrieb der Fall ist. Die Hilpoltsteiner haben sich heuer den Aufstieg auf die Fahnen geschrieben und sind dabei ob der Stärke der Konkurrenz realistisch. Landmann: "Wenn’s klappt, ist es in Ordnung, wenn nicht, ist es ärgerlich, es bricht aber auch keine Welt zusammen."

Zähneknirschend rauf

Die Aussage muss man in dem Zusammenhang verstehen, dass die Hilpoltsteiner 2015 als Tabellenvierter unfreiwillig "aufgestiegen wurden": Weil die erste Liga damals erweitert wurde und die aufstiegsberechtigte aber -unwillige Konkurrenz am letzten Wettkampftag die "passenden" Ergebnisse lieferte. Beim sich anschließenden einjährigen Intermezzo in der 1. Bundesliga hat die FSG aus der Burgstadt die Erfahrung gemacht, dass man auch ohne ausländische Nationalschützen mitmischen könnte, deswegen soll es diesmal im zweiten Anlauf mit einer Rückkehr klappen. Voriges Jahr hat Rang vier für die Qualifikationsrunde nicht gereicht.

Keine Kommentare