Ausstellung in Roth: "Kinder, Kegel, Klapperstorch"

19.9.2018, 06:00 Uhr
Ausstellung in Roth:

© Foto: Reichmann

Ab dem 20. September zeigt das Museum Schloss Ratibor die Sonderausstellung. Unter dem Titel: "Kinder, Kegel, Klapperstorch"; widmet sich die Schau der Geschichte der Kindheit in Roth.

Wir blicken heute als Erwachsene zumeist auf eine Kindheit zurück, die geprägt war von Spiel, Spaß, Schule und Lernen und dann dem Suchen und Finden unseres Platzes in der Gesellschaft.

So sah die Kindheit aber nicht immer aus. Die Zeit des Spieles und des Lernens war meist viel kürzer als heute. Der Ernst des Lebens begann für die meisten Mädchen und Buben früh: auf dem Feld, in der Fabrik im Kloster, als Hausmädchen oder Lehrling. Eine Schulpflicht bestand erst seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts und Kinderarbeit war allgemein üblich. Erst 1854 wurde in Bayern Beschäftigung von Kindern unter zehn Jahren verboten.

Mit dem Rückgang der hohen Kindersterblichkeit und dem Ausbau des Fürsorgewesens zu Beginn des 20. Jahrhunderts begann auch eine zunehmende "Befreiung" der Kindheit, Schulbildung wurde immer wichtiger und es gab so etwas wie Freizeit, in der man sich mit anderen Kindern auf der Straße traf und spielte.

Bilder und andere Zeugnisse werden Schlaglichter auf die Zeit werfen, als die Freizeit der Kinder sich noch im öffentlichen Raum abspielte.

Als sich nach dem gemeinsamen Essen oder Kaffeetrinken mit der Familie bei den Kindern langsam die Unruhe breitmachte und sie lauschten, ob schon die ersten Nachbarskinder Freigang auf der Straße hatten und man endlich losziehen konnte.

Welche Spiele wurden auf der Straße gespielt? Und wie war der Schulalltag? Was hatte es mit der Kinderbewahranstalt und der städtischen Milchküche auf sich? Brachte wirklich der Storch von Schloss Ratibor die Kinder?

Und was haben Kegel mit Kindern zu tun? Aber auch die weniger romantischen Seiten der Kindheit früher; Kindersterblichkeit und Kinderarbeit sowie das Verhältnis von Arm und Reich werden beleuchtet.

Zur Ausstellung wird ein Kalender mit historischen Fotografien Rother Kinder aus dem Stadtarchiv erscheinen.

Die Ausstellung ist zu sehen vom 21. September bis 30. November, Dienstag bis Sonntag. 10 bis 17 Uhr.

Eröffnung der Ausstellung: Donnerstag, 20. September, 18.30 Uhr.

Spielzeug aus Kindertagen

Auf Dachböden und in Kellern schlummert oft vergessenes, einst so heiß geliebtes Spielzeug aus Kindertagen. Eine Sonderausstellung im Fabrikmuseum der Kreisstadt Roth zeigt vom 23. September, bis 28. Oktober jeweils sonntags von 13.30 bis 16.30 Uhr, altes Blechspielzeug aus Privatbesitz.

Neben Autos, Karussells und Dampfmaschinen sind auch Fahrzeuge aus alten Blechdosen zu sehen.

In einem ersten Teil zum Thema "Altes Spielzeug — neu entdeckt" wurden im Frühjahr diesen Jahres vor allem Massefiguren präsentiert. Diese hatten einige Jahrzehnte lang für Roth eine ganz besondere Bedeutung. Firmen wie Heid, Frömter, Strobel & Lades, Ley oder Schlemmer machten sich damals mit ihren Figuren aus einer Mischung von Holz, Papier, Leim, und anderen Zutaten einen guten Namen.

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