Bayer 3-Dorffest schweißte Georgensgmünd zusammen

15.8.2014, 17:50 Uhr
Bayer 3-Dorffest schweißte Georgensgmünd zusammen

© Archivfoto: Shaw

Herr Schwarz, Bayern 3 sucht wieder ein Dorf, das groß feiern will. Haben Sie einen Favoriten?

Ben Schwarz: Nachdem wir dieses Jahr als „Gäste“ das Bayern 3-Dorffest erleben dürfen, sind wir sicher, dass alle Bewerber tolle Gastgeber sein werden, und wir würden uns wünschen, dass der Ort gewinnt, dessen Bürger sich aufs Dorffest am meisten freuen.

Egal, wer es wird: Werden die Gmünder die Gewinnergemeinde besuchen?

Ben Schwarz: Ja, wir haben schon ein bis zwei Busse reservieren lassen. Wir freuen uns auch schon darauf, das nächste Dorffest zu besuchen. Einige Bewerbergemeinden haben auch schon zu uns Kontakt aufgenommen, um sich ein paar Tipps zu holen. Das haben wir aber vergangenes Jahr auch bei dem Gewinner von 2012, der Gemeinde Bad Wiessee, so gemacht.

 

Wer kam eigentlich seinerzeit auf die Idee, sich zu bewerben?

Ben Schwarz: Die Idee hatte ein Freund von mir aus Nürnberg. Er hat gefragt, ob wir nicht Lust hätten, uns für das Dorffest zu bewerben. Der erste Impuls der Bewerbungsidee kam also von Dritten, ist aber in Georgensgmünd auf fruchtbaren Boden gefallen.

Als dann klar war, „Bei uns findet das Bayern 3-Dorffest 2013 statt“, wie lief die weitere Planung ab?

Ben Schwarz: Das war tatsächlich gar nicht so einfach. Der Finalsieg war ja am 27. August, das bedeutete, es blieben keine zwei Wochen für die Vorbereitungen. Wir hatten uns aber schon im Vorfeld, beim Halbfinale und im Finale, Gedanken über ein Organisationsteam der Vereine gemacht. Wenige Stunden nach dem Sieg wurde mit dem Bayern 3-Team, der Polizei, den Sicherheitskräften, der Feuerwehr und dem Landratsamt bei einem ersten Treffen das Sicherheitskonzept besprochen. Abends war dann noch ein Vereinstreffen, in dem das weitere Vorgehen besprochen wurde. Von da an trafen wir uns dann täglich.

Wie viele Helfer waren letztlich beteiligt?

Ben Schwarz: Insgesamt halfen rund 680 Personen aus 15 Vereinen und aus der Bevölkerung ehrenamtlich mit. Das waren die Sportvereine, der Alpenverein, der Heimatverein, die Feuerwehr, der Schützenverein, die Kerwaboum und noch viele mehr.

Ist es denn möglich, sich noch einmal für das Dorffest zu bewerben? Und würde Georgensgmünd überhaupt noch einmal so ein Event organisieren wollen?

Ben Schwarz: Ja es wäre theoretisch möglich, ich habe aber meinen Leuten in Gmünd versprochen, mich für 2014 nicht zu bewerben. Vergangenes Jahr waren einfach so viele Veranstaltungen, da war das ehrenamtliche Engagement der Bürger schon sehr strapaziert worden. Aber trotzdem möchten wir uns in Zukunft hinsichtlich Events und Konzerten mehr trauen.

Welche Momente vom Dorffest sind Ihnen persönlich besonders in Erinnerung geblieben?

Ben Schwarz: Also in erster Linie hat mich der hohe Zusammenhalt der Bürger untereinander beeindruckt. Dann weiß ich noch drei weitere Momente: Als die Besucher immer mehr wurden, hatte ich plötzlich Bedenken, ob das wirklich klappen wird. Ich musste mich ab dem Moment vollkommen auf die Feuerwehr und die Sicherheitskräfte verlassen, dass die alles im Griff haben werden. Der Besucherstrom riss einfach nicht ab, da wird einem schon etwas mulmig im Bauch.

Den zweiten erinnerungswürdigen Moment erlebte ich abends, als Silbermond spielte. Ich stand auf der Bühne und hatte den Blick auf 50 000 Menschen unter mir und im Hintergrund die Silhouette der Gemeinde. Da empfand ich ein riesiges Glück von so vielen Zuschauern umgeben zu sein. Gleichzeitig waren die Gedanken bei all den eifrigen Helfern, die in ihren Buden standen und Würstchen grillen mussten und diesen Anblick nicht erleben konnten.

Eine dritte Erinnerung habe ich vom Tag danach. Ich weiß noch, dass morgens bereits die meisten der Helfer wieder auf der Festwiese waren und in Reihen das Gelände nach Müll abgesucht haben.

Und bereits mittags hätte man, wäre die Bühne nicht mehr gestanden, nicht geahnt was da am Vorabend los war. Das waren meine GänsehautMomente.

Wird unter den Leuten noch viel über vergangenes Jahr geredet?

Ben Schwarz: Ja vor allem jetzt, weil es bald wieder so weit ist. Mir haben manche schon erzählt, dass sie in Hamburg zum Beispiel „erkannt“ wurden, als sie berichteten, sie kämen aus Georgensgmünd. Interessant ist auch, dass wir 2013 anscheinend deutschlandweit zahlenmäßig die größte Veranstaltung waren mit nur einer Bühne.

Hat das Dorffest der Gemeinde gut getan?

Ben Schwarz: Eindeutig! Man spürt einfach das neue Gemeinschaftsgefühl unter den Leuten. So ein Fest gemeinsam zu stemmen, das schweißt einfach zusammen. Auch die Vereine untereinander arbeiten nun besser zusammen.

Mit Ben Schwarz sprach

DENISE MAURER

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