Bayerisch-brasilianisches Musikfest im Thalmässinger Bunker

26.3.2015, 17:33 Uhr
Bayerisch-brasilianisches Musikfest im Thalmässinger Bunker

© Foto: oh

Die Reichersdorfer Saitenmusik machte den Auftakt mit Luise Leithner-Eisen an der Zither, Gustav Eisen am Kontrabass, Monika Winter an Gitarre und Flöte, Brigitte Schön am Hackbrett und dem Neuzugang Johannes Ammesdörfer, der die Reichersdorfer mit Gitarre und Steirischer unterstützte. Damit entstand aber auch ein Problem, wie Brigitte Schön ausführte. Die klassische Saitenmusik ließe sich nämlich nicht so einfach mit der Steirischen Harmonika kombinieren, da diese völlig anders notiert werde. Aber einige Telefonate mit österreichischen Musikerkollegen konnten Abhilfe schaffen.

Mit ihrem Repertoire sprengte die Reichersdorfer Saitenmusik gewaltig die bayerischen Grenzen. Neben den erwarteten heimischen Melodien begaben sich die Musiker mit irischer, russischer und italienischer Musik fast schon auf Weltmusik-Pfade. Die Saitenmusiker unterstrichen, welche Bandbreite mit „altbayrischen Instrumenten“ – so werden diese nämlich von so manchen belächelt — möglich sein kann.

Den zweiten Teil des Abends bestritt Beja Flor mit Heloisa Schering (Gesang), Gabi Kohler (Piano), Julia Hall (Querflöte/Gesang), Werner Ferstl (Bass) und Jochen Streichert (Schlagzeug/Percussion). Mit brasilianischen Klassikern von Antonio Carlos Jobim oder Sergio Mendes brachten sie das Publikum in Stimmung. Die eingängigen Melodien machten es schwer, ruhig auf den Stühlen sitzen zu bleiben. Daneben gab es aber auch jazzig angehauchte Stücke und NuBossa zu hören. Der fünfköpfigen Band gelang es in jedem Fall mühelos, die Besucher an die Copacabana zu entführen und den ohnehin schon fröhlich-unbeschwerten Abend zum Urlaubserlebnis zu machen.

Die Idee zu einem bayerisch-brasilianischen Abend hatte der Alfershausener Bassist Werner Ferstl. Bereits vor vier Jahren traute er sich zum ersten Mal, mit dieser Konstellation im Bunker aufzutreten. Dabei dachte er zunächst eher an eine lustig-schräge Kombination.

Nicht absehbar war jedoch die Zusammensetzung des Publikums. Sowohl die Reichersdorfer als auch Beija Flor brachten an diesem Samstag wieder ihre eigenen Fans mit. Aus dieser ungewöhnlichen Kombination wurde ein kleines Musikfest, das keine Grenzen kannte: „Das kann ja nie schaden, auch einmal über den eigenen Tellerrand zu schauen“, meinte Ferstl augenzwinkernd. Das Publikum jedenfalls dankte es den Musikern.

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