Benefizkonzert des Polizeiorchesters in Hilpoltstein

21.6.2015, 16:32 Uhr
Benefizkonzert des Polizeiorchesters in Hilpoltstein

© Foto: Manfred Klier

Das Polizeiorchester Bayern war 1951 in Rebdorf bei Eichstätt von ursprünglich 30 Polizisten gegründet worden. Heute besteht es ausschließlich aus Berufsmusikerinnen und –Musikern, die sich als musikalische Botschafter der Polizei und als Bindeglied zwischen Bürgern und Polizei verstehen. Die Mitglieder stellen sich in den Dienst der guten Sache, indem sie jährlich bis zu 60 Benefizkonzerte veranstalten.

So geschah es auch in Hilpoltstein nach 2009 jetzt zum zweiten Mal. Andrea Hofbeck, Vorsitzende der Lebenshilfe Hilpoltstein-Heideck, begrüßte zusammen mit Bürgermeister Markus Mahl Musiker und Zuhörer. Mit den Worten „Man kann etwas Gutes tun und gleichzeitig etwas Schönes erleben“, zitierte sie sinngemäß den Bundespräsidenten. Gutes getan hatten die Zuhörer bereits mit dem Kauf der Eintrittskarte und von jeder verkauften CD fließen weitere drei Euro an die Lebenshilfe. Mit dem Geld sollen kleine Wünsche der Bewohner der beiden Wohnheime erfüllt werden, etwa das Anlegen eines Hochbeets und der Kauf von Gartenmöbeln.

 Das Schöne war im Konzert zu erleben. Dirigent Professor Johann Mösenbichler gab den Einsatz zum zackigen Militärmarsch Nr. 1 von Franz Schubert. Dynamisches Dirigat  und präzise musikalische Umsetzung beherrschten das gesamte Programm und  schon nach wenigen Takten war klar, dass hier Profis am Werk waren. Die Statue der schönen Nymphe Galathée hatte Franz von Suppé zur gleichnamigen Komposition veranlasst. Daraus erklang in fein akzentuierter Aufführung die Ouvertüre im Walzertakt.

„Share my Yoke – Hilf mir, mein Joch zu tragen“, ist ein altes schottisches Volkslied, wie der Conférencier Peter Seuffert erzählte. Wohl eines der bekanntesten Werke des russischen Komponisten Dmitri Schostakowitsch ist seine Jazz-Suite Nr.2. Daraus interpretierte das Orchester vier Sätze.

Ein lebhafter Tanz und ein Walzer, natürlich im beschwingten Dreivierteltakt, folgten, bevor ein Paukenwirbel zum klangstarken Finale überleitete. Irisch-keltische Themen hat Bill Whelan in seiner Komposition „Riverdance“ verarbeitet, die vom Pausenfüller zum Welterfolg avancierte. Schwungvoll ging es nach der Pause weiter, nämlich mit „Marcia Italiana“ aus der Feder des Domkapellmeisters Vincenzo Petrali, ursprünglich für Orgel geschrieben. Dann konnte man am letzten kalendermäßigen Frühlingstag noch einmal Frühlingsgefühle in einem rauschenden Frühlingsfest von Alfred Reed erleben.

Am 21. Dezember des vergangenen Jahres war nach fast 60-jähriger Karriere einer der wohl erfolgreichsten Entertainer gestorben: Udo Jürgens. Als Hommage an diesen Künstler stand ein Medley mit Jürgens-Titeln am offiziellen Ende des Programms. Bei der Zugabe allerdings mussten die Zuhörer mitwirken, indem sie die von Solotrompeter Bastian Lohnert vorgegebene Melodie „Amazing Grace“ mitsummen mussten, bevor das volle Orchester zum beeindruckenden Finale ansetzte.

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