Bernhard Böckeler verpasste das Silberjubiläum nur ganz knapp

28.6.2017, 15:53 Uhr
Bernhard Böckeler verpasste das Silberjubiläum nur ganz knapp

© Foto: Jürgen Leykamm

Um die Kultur kümmert sich seit Oktober 2016 Cordula Doßler. Der bislang schon zweitgrößte Programmbereich (hinter der Gesundheit) soll weiter nach vorne gebracht werden. Im gesamten vergangenen Jahr hätten unter der Kulturflagge 238 Kurse stattgefunden. 2228 Teilnehmer seien in 1596 Doppelstunde zu verzeichnen gewesen. Im aktuellen Frühjahr- und Sommersemester hätten bereits 188 entsprechende Kurse stattgefunden, wie Doßler in ihrem Referat ausführte.

Fünf Prozent gebührenfrei

Immerhin fünf Prozent der Angebote seien gebührenfrei – auch das Klöppeln für Kinder zähle dazu. Acht Prozent kosteten über 100 Euro. Am teuersten sei im vergangenen Jahr ein Kurs zum "Steinhauen" bei einer anerkannten Künstlerin gewesen. Er habe 160 Euro gekostet, sei aber sehr gut belegt gewesen. Die meisten Angebote (38 Prozent) ließen sich dem Unterbereich "Musik und Tanz" zuordnen, Schlusslicht nach Häufigkeit bilde die Literatur (sieben Prozent).

Das soll sich ändern und Doßler arbeitet bereits daran. So sei die Reihe "Der Landkreis liest" in Hilpoltstein und Allersberg erfolgreich gestartet, nun läge der Ball bei Thalmässing. Auch die Mundart-Lesung zum Tag der Poesie feierte Premiere. Nach Wendelstein soll im Jahr 2018 Schwanstetten der Schauplatz für dieses Angebot sein. Zuvor noch treffen im November im "neutralen Roth" Luthers Freund Spalatin und Reformationsgegner Cochläus aufeinander. Interessanterweise ist Erstgenannter ein Kind des katholischen Spalts und Zweiter eines des evangelischen Wendelsteins.

Zur Stärkung der Literatursparte will die Referentin wiederum eine neue Reihe initiieren, die sich "Literaturlandschaften" nennen soll. Hier werde zu Themenabenden geladen, in dem jeweils ein Land im Fokus steht. In landestypischer Atmosphäre würden bei ebensolchem Essen und Trinken entsprechende Literatur vorgestellt. Den Beginn mache Frankreich. Vor allzu hohen Hürden brauche sich aber keiner fürchten. Es kämen "lesbare Bestseller auf französischer Feder" zu Gehör.

Im nächsten Jahr, wenn der Freistaat 100-jähriges Bestehen feiert, gäbe es eine besondere Herausforderung. Sie sei derzeit am Knobeln, wie das Motto "Wir feiern Bayern" fränkisch umgesetzt werden könne. Generell suche sie nach Wegen, beim Ausbau ihres Fachbereichs neue Medien stärker einzubinden, "Kunstsurfen" nannte sie als Stichwort. Auch gelte es in neue Formate hinein zu schnuppern. Wie etwa Thementage, Ferienkurse oder Sommerakademie. Neben dem gesamten Fachbereich erfahre auch jener der Integration Aufwind, so Geschäftsleiter Arne Zielinski. Derzeit gäbe es kleine Zuwächse bei der Zahl der Teilnehmer und der gehaltenen Doppelstunden zu verzeichnen. Den positiven Trend verdanke man der Fusion der VHS im Landreis mit der Volkshochschule Roth, hier griffen die Synergieeffekte.

Fürs Herbst-Winter-Semester seien 100 Veranstaltungen geplant, im Frühjahr-Sommer-Semester bereits 800 durchgeführt. Man könne schwarze Zahlen schreiben.

"Immer Präsenz gezeigt"

Die Arbeit im Verband erheblich erleichtert hat indes auch der Allersberger Bürgermeister Bernhard Böckeler. Er habe "immer Präsenz gezeigt und Verantwortung übernommen", so das Lob des Zweckverbandsvorsitzenden und Hilpoltsteiner Bürgermeisters Markus Mahl gegen Ende der öffentlichen Sitzung. Von der Gründung im Jahr 1993 an habe Böckeler als stellvertretender Vorsitzender gewirkt – 15 Jahre bis 2008. Mit ihm verliere man nun auch Hintergrundwissen. Er attestierte Böckeler "engagierte Mitwirken und ein gutes, freundschaftliches Miteinander. Mit dem Verweis auf die "kollegiale Art" gab der Verabschiedete selbst das Kompliment gerne zurück. Er sei "immer gerne dabei gewesen".

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