Bibione, Bergen, Brombachsee!

SPALT - Wenn das nicht der Ritterschlag für das Seenland als Urlaubsregion ist: Bei der Spalter Wanderwoche marschierte eine Touristikerin aus Italien mit. Sie genoss unter anderem eine Schiffsrunde auf dem Brombachsee. Das tat auch eine ganze Gruppe aus Norwegen. Doch ob vom wildromantischen Fjord oder vom traumhaften Mittelmeer gekommen – die weitgereisten Gäste zeigten sich auch vom „fränkischen Meer“ recht angetan.

Es war auch nicht irgendeine Fahrt auf dem „Brommi“. Denn dort wurde Oktoberfest gefeiert. Die „Bayrischen Hiatamadln“ legten an Bord los. Vom „Kufsteinlied“ bis zu den „Blue Suede Shoes“ war dabei alles geboten. Besonders ein Paar aus dem hohen Norden ließ dazu besonders beherzt die Tanzbeine fliegen, im Falle des Ehemannes allerdings ohne Schuhe.

Das Ehepaar aus dem sonnigen Süden machte es sich indes am Oberdeck gemütlich und genoss den Blick von einem Ufer zum gegenüberliegenden, was von Bibione aus kaum möglich ist. Dort schwärmt Daniela Guidoni den Kunden einer Tourismusagentur von Venedig und Adriaküste vor. Doch auch sie braucht mal Urlaub. Mit ihrem Mann Claudio Olivotto hat sie sich im Wohnwagen ins Frankenland aufgemacht, um dort zu Fuß die Natur zu durchstreifen. Ein Freund gab ihr die Ansprechpartner für die „drei besten Wanderwochen in Deutschland“ — jene in Spalt war mit dabei und erhielt den Zuschlag. Die Schiffsrunde auf dem See gehört indes bei dieser Veranstaltung fest dazu und wird sehr gerne für die Mittagspause genutzt.

Olivotto selbst kennt übrigens auch die nördliche Seite Europas, er selbst war schon in Oslo. Das freute natürlich auch Kjell Hagberg, den Vorsitzenden des „Marsjklub Horten“, dem mit fast 400 Mitgliedern größten Wanderverein Norwegens, deren Herkunftsorte sich quer durchs Land ziehen – vom namensgebenden Ort nahe Oslo im Osten bis Bergen im Westen. 45 Reisefreudige aus den Reihen des Vereins waren im Spalter Hügelland unterwegs, dem dabei die Sandwichfunktion zukam. Denn die Gruppe hatte schon einen Wanderausflug in Tschechien und einen in Fulda gebucht. Zwischendrin war noch Zeit, die man mit der Spalter Wanderwoche füllte, die insgesamt 120 Teilnehmer verzeichnete.

Eigentlich aber wollten die Damen und Herren aus dem Norden schon bei der Frühjahrswanderwoche mit dabei sein, damals aber kam die Anmeldung zu spät, die Witterung war auch sehr bescheiden. Nun also reisten sie zur Herbstauflage mit dem Bus an und wurden mit prächtigem Wetter belohnt. Natürlich ging auf dem Sonnendeck des Schiffes etwas Wind, doch dürften die Norweger in ihrer Heimat ganz andere Brisen gewohnt sein.

Die Gegebenheiten des skandinavischen Landes schätzt wiederum der Spalter Wanderführer Willi Schenk, der gerne zum Fischen dorthin reist. Auch Hagberg kann des Öfteren Reisegruppen aus unseren Breitengraden bei sich im Norden begrüßen, wo man zu IVV-Wanderwochen wie jener in Spalt einlädt. Wer hier unterwegs ist, „hat Training für Beine und Kopf“, spielt Hagberg auf die Hügellandschaft an.

Idyllische Flecken wie das „Schnittlinger Loch“ haben es ihm besonders angetan. Ebenso wie die vielen historischen Gebäude oder die Hopfengärten. Auch von den Besuchen beim „Schnapsbrenner“ oder in der Stadtbrauerei ist die Gruppe begeistert, die sich von den Gastgebern, den „Wanderfreunden Spalt“ sehr gut betreut fühlt. Und auch dankbar ist für die vielen Bänke. Was ebenso gut ankam, ist die Aufteilung in verschieden lange Routen, „da werden alle Wünsche erfüllt“, so Hagberg, der nun überlegt, ein weiteres Mal mit seinem „Marsjklub Horten“ nach Spalt zu kommen.