Breakdance in den Gassen von London

4.3.2015, 17:06 Uhr
Breakdance in den Gassen von London

© Fotos: Manfred Klier

Ihrem Auftritt liegt der Roman „Oliver Twist“ von Charles Dickens zugrunde. Mit Schulprofis und externen Partnern hatte man die Erzählung von 1839 über den Waisenjungen Oliver Twist etwas gekürzt und an die heutige Zeit angepasst.

Projektleiterin Renate Raumberger dankte vor den Repräsentanten aus Politik und Wirtschaft, von Stadt, Schulamt und Schulen und den Angehörigen besonders der Regierung von Mittelfranken und dem Rotary Club Roth für großzügige Spenden für das Projekt.

Schulleiter Gerhard Englisch lobte die hervorragende Organisation und die Geduld der Lehrkräfte, die aufgrund der häufigen Proben oftmals vor halb leeren Klassen unterrichten mussten. Durch das gemeinsame Agieren seien aber Verantwortung, Verlässlichkeit, Selbstbewusstsein, Sozialkompetenz und Durchhaltevermögen in idealer Weise geschult worden.

Aber auch Integration habe man groß geschrieben. Sowohl helle als auch dunkle Hautfarben seien vertreten und Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher religiöser Bekenntnisse. Man werde sich später an vieles aus der Schulzeit nicht mehr erinnern, so der Schulleiter, aber „alle, die mitgemacht haben, werden das nicht vergessen“.

Zwei Erzählerinnen führen in die Aufführung unter der Gesamtleitung von Philine Maidt ein. Dann ziehen die Insassen eines Waisenhauses mit lautem Trommeln auf den Blechnäpfen ein, aus denen sie ihr Essen gierig hinunterschlingen. Nur einer traut sich mutig zu sagen, dass er noch mehr haben will. Das ist den Heimleitern zu viel. Sie wollen den lästigen Schmarotzer Oliver Twist loswerden und ihn „für einen guten Preis“ verkaufen.

Die Schulband „RoseS“ stimmt das Lied „Hat das Leben dich vergessen“ an. Zusammen mit Gerald Klimanek haben die fünf Sängerinnen die Titel getextet und in zahlreichen Proben an der von Bandleiter Klimanek komponierten Musik gefeilt. Die Tanzgruppe von Nadia Barotti, unterstützt von Barbara Sonnleitner, interpretiert Angst, Verlassenheit, Aggressivität und Hilflosigkeit in perfekter Choreografie.

Für fünf Pfund wird Oliver an einen Bestatter verkauft. Als Kerzenträger scheint der kleine Kerl ja zu taugen. Das Essen bekommt er in einem Hundenapf serviert. Als beleidigende Worte über seine verstorbene Mutter fallen, schleicht er betrübt davon. Ein freundlicher Herr liest ihn auf und verspricht ihm, ihn zu einem „Gentleman“ zu bringen.

Eine Tanzeinlage mit akrobatischem Breakdance leitet zur nächsten Szene über. Der „Gentleman“ Fagin erweist sich als Anführer einer Diebesbande, bei der Oliver mithilfe eines Films das Stehlen lernt. Die Schüler haben den Film unter der Regie von Klas Thurn und Samuel Enzensberger in zwei Rother Geschäften und in einem Klassenzimmer gedreht.

Oliver wird nach Umwegen im Hause von Mr. Brownlow freundlich aufgenommen. Bei einem Botengang wird er aber überfallen und gezwungen, zur Diebesbande zurückzukehren. Nancy, Mitglied der Bande, will Oliver helfen und ihn heimlich an Mr. Brownlow übergeben. Fast misslingt die Übergabe, die Nancy mit ihrem Leben bezahlen muss. Angesichts der toten Nancy scheint Bandenchef Fagin geläutert und verspricht sich zu bessern.

Tosender Applaus belohnte Darsteller und Verantwortliche. Davon war auch Rektor Gerhard Englisch überzeugt, der besonders die Arbeit von Renate Raumberger würdigte. Für die Organisation zeichneten Gabi Dutz und Günther Wagner verantwortlich.

Blumen gab es für alle, und das gemeinsame Lied „Put a Little Love in Your Heart“ beendete den beeindruckenden Abend. Zwei weitere Aufführungen für Schulen im Landkreis waren bereits im Vorfeld ausgebucht.

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