Brombachsee: Schlamm-Park fürs Rad nimmt erste Hürde

16.5.2017, 17:33 Uhr
Brombachsee: Schlamm-Park fürs Rad nimmt erste Hürde

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Letztlich gab man mit 11:6 Stimmen grünes Licht. Es handelte sich aber erst um einen grundsätzlichen Beschluss. Dass über den Park überhaupt abgestimmt wurde, hat seine Wurzeln in den Planungen für ein Städtebauliches Entwicklungskonzept.

Eines der beauftragten Büros ist "Geo-Plan" aus Bayreuth. Die von ihm ins Spiel gebrachte Anregung hatte die Stadt aufgegriffen und stellte den gemeinsamen Vorschlag nun zur Diskussion.

Vorgestellt wurde es von Reinhard Hutzelmann und Tim Höme von Regionalentwickler Geo-Plan. Das Terrain im Spalter Umfeld sei optimal fürs Gravel-Biking geeignet, befanden sie. Es gebe dafür ein sehr gutes Wegenetz. Darin könnten drei Gravel-Touren ausgewiesen werden, deren Ausgangs- und Zielpunkt der Übungspark bei Enderndorf darstellen solle.

Bevor man sich auf die Reise mache, haben man hier die Gelegenheit, die erforderlichen Fahrtechniken zu erlernen. "Eine derartige Einrichtung gibt es bislang in unseren Breitengraden nicht", wie Hutzelmann betonte. In dem Areal müssten etwa ein Zickzackkurs, Wassergräben sowie eine Sandstrecke und eine Schotterkurve bewältigt werden. Die Balance auf Wippbrettern gilt es zu halten, und beim Schlängeln um Palisadenpfähle sind Slalomqualitäten gefragt. Auch Sprünge über die Hindernisse sind zu meistern. Ergänzt werden soll die Anlage laut Hutzelmann durch eine Servicestation mit Schließfächern und einem digitalen Infobord. Und einem "Schlauchomat" — ein Automat, der bei Bedarf den passenden Ersatzschlauch ausspuckt. Auch Wasch- und Reparaturstation könnten das Angebot beinhalten.

Die Projektkosten sind mit zirka 50 000 Euro veranschlagt. Die zu stemmen, sei aber Sache eines Investors, dem die Stadt nur das Gelände verpachten müsse — zunächst auf fünf Jahre befristet, so sehen es die Planungen vor.

Doch dagegen brachten einige Ratsmitglieder Bedenken vor. Diese Sportart stelle nur "einen kurzlebigen Trend dar", vermutete Dieter Kamm (UWG/FW).

Dem jedoch widersprach Höme. Sie "setzt sich definitiv durch", wie er betonte. Es fänden immer mehr große Gravelbike-Rennen statt, und auch der Rennradbau entwickle sich eindeutig in ihre Richtung.

Eintritt zahlen?

Kamm zweifelte weiter: Bei der zunehmenden Versieglung gäbe es vielleicht bald keine geeignete Strecken mehr. Die Frage sei auch, ob Jugendliche bereit seien, für solch einen Park Eintritt zu zahlen. Wenn die wiederum auf den Wegen "daherbrettern", könne es zu Konflikten mit den anderen Erholungssuchenden wie Familien mit Kindern kommen, so Monika Schlaug (Fair). Sie hielt den Standort zudem für zu hochwertig für ein solches Projekt, was einige Ratsmitglieder ebenso einschätzten. Andere widersprachen mit dem Hinweis auf die Infrastruktur um den Park.

Bürgermeister Udo Weingart verwies auf die hohen Kosten für die Gravelbikes, weswegen deren Fahrer durchaus bereit seien, für den Park zu zahlen und auch die umliegende Gastronomie zu nutzen.

Reinhold Lüdke (Landliste) bemängelte, dass die Anlieger bislang noch nicht informiert worden seien. Parteifreund Dieter Selz gab das aus seiner Sicht durch die erweiterte Nutzung der Wanderwege vergrößerte Gefahrenpotenzial zu bedenken. Außerdem handle es sich bei dem Parkareal um einen sensiblen Bereich. "Es baut doch dort keiner ein Riesenrad hin", konterte Michael Breit (FW/G).

Dass das Vorhaben für die Stadt Spalt weder mit Kosten noch mit Risiken verbunden sei, unterstrich schließlich Martin Haberkorn (CU), bevor der Beschluss zugunsten des Übungsparks und der drei Gravel-Touren fiel.

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