Büchenbach: Diskussion über Umfeld der Turnhalle

30.3.2018, 05:58 Uhr
Büchenbach: Diskussion über Umfeld der Turnhalle

© Foto Stefanie Graff

Ein Platz mit "Aufenthaltsqualität" unmittelbar vor dem Eingang der Halle, Außenanlagen und Parkplätze, die Einbindung des für den Montessori-Schulneubau vorgesehenen Areals und eine Sanierung der Parkplätze im vorderen Teil der Dr.-Rudolf-Faulhaber-Straße, all das ist Teil des Gesamtpakets. Die entsprechende Änderung des Bebauungsplanes ist aktuell in der zweiten Auslegung.

Bauliche Voraussetzung für den Umbau ist, dass die lange geplante Verlegung und Neuordnung der Rother- und Rothauracher Straße vorab realisiert wird. Dazu hat die Gemeinde die seit 2013 vorliegenden Pläne aus der Schublade geholt. Das Planungsbüro Wolfrum kümmert sich um die Fortschreibung der Planung. 2019 soll gebaut werden. Dem Gemeinderat stellte Jürgen Wolfrum den bereits mit der Regierung von Mittelfranken abgestimmten Planungsstand vor und sah sich mit einer überraschend heftigen Diskussion konfrontiert.

Schon 2013 war die künftige Straßenführung leidenschaftlich und intensiv debattiert worden. Zwei Varianten standen damals zur Auswahl. Bei der einen wurde die Rother, bei der anderen die Rothauracher Straße als Vorfahrtsstraße gesetzt. Aus guten Gründen hatte man sich damals für Variante 1, die der nach Roth führenden, deutlich mehr befahrenen Straße den Vorrang eingeräumt, durch Beschluss geeinigt.

Diese Planung, die das Gefallen der Bezirksregierung findet, hat das Büro Wolfrum nun fortgeschrieben. Vom Bezirk erhofft man sich einen immerhin 50-prozentigen Zuschuss zum Straßenbau.

Querungshilfe geplant

Dabei wird die zur Lohmühle führende Straße nach Westen verschoben, verbreitert und begradigt. Die von Rothaurach kommende Gemeindeverbindungsstraße mündet in einem Bogen ein gutes Stück jenseits der Schulturnhalle an einem deutlich markierten Knotenpunkt in diese ein. Zwischen Turnhalle und neuer Straße werden der verkehrsberuhigte Platz und die neu geordneten Parkplätze liegen. Eine Querungshilfe auf Höhe der Turnhalle soll Fußgängern und Radfahrern sicheren Übergang gewährleisten.

Die gerade Straßenführung und die geplante Fahrbahnverbreiterung auf sechs Meter missfällt einigen Gemeinderäten. Amone Grob und Norbert Dörfler sprachen sich vehement dafür aus, die Straßenführung, auch die Priorisierung der Rother Straße, noch einmal zu überdenken. Darüber entfachte sich eine heiße Diskussion, die auch mit Hinweis auf einen bestehenden Beschluss und die Expertise der Regierung von Mittelfranken nicht zu bremsen war. Planer Jürgen Wolfrum machte allerdings sehr deutlich, dass nur die vorgestellte Variante verkehrstechnisch sinnvoll, regelkonform und zuschussfähig sei.

"Nicht zielführend"

Eine entgegen der Verkehrsbedeutung vorgenommene Knotenbildung sei "nicht zielführend" heißt es in der Stellungnahme der Regierung von Mittelfranken. Schließlich fasste der Gemeinderat mit einiger Mühe gegen die Stimmen von Grob und Dörfler den Grundsatzbeschluss, die Planung wie vorgelegt weiter zu verfolgen. Für die Straßenbreite von sechs Metern sprachen sich 15 zu drei Gemeinderäte aus.

Diskutiert wurde auch, ob an beiden Ästen der von Roth und Rothaurach kommenden Straßen zusätzliche Verkehrsinseln zur Tempodrosselung sinnvoll sind. Angesichts der bestehenden 60-km/h-Regelung im Außenbereich, der Beschränkung auf 30 km/h innerorts und der weithin sichtbaren Querungshilfe vor der Turnhalle sah Wolfrum dies als nicht notwendig an. Nach einigem Hin und Her einigte man sich darauf, dass der Planer ohne formellen Beschluss eine entsprechende Skizze erstellt und bei der Verkehrsbehörde nachfragt, inwieweit solche zusätzlichen Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zuschussfähig oder vielleicht sogar zuschussschädlich seien.

Im Rahmen der Straßenbaumaßnahme möchte die Gemeinde auch die rotten Parkplätze im vorderen Teil der Dr.-Rudolf-Faulhaber-Straße erneuern. Auf Wunsch der Verwaltung soll auf der Nordseite ein zusätzlicher Gehweg zwischen Schulgebäude und Parkplätzen bis zum Eingang zur Mittagsbetreuung entstehen. Das wurde mit zwölf zu sechs Stimmen beschlossen.

"Richtig viel Geld"

Im Magen liegt dem Gemeinderat allerdings die Frage, was das alles kosten wird. "Wir reden hier über richtig Geld", betonte Bürgermeister Helmut Bauz. Über wie viel, dazu äußerte sich Jürgen Wolfrum nur sehr vorsichtig. Bislang kann er nur mit einer groben Kostenschätzung dienen. Um wenigstens eine Größenordnung zu nennen, fiel die Summe von 1,15 Millionen Euro allein für den Straßenbau. Nicht darin enthalten sind die Parkflächen vor der Turnhalle und die Gestaltung des Außenbereichs (die in den Planungsbereich des Büros Ermisch fallen), Baunebenkosten, eventuell noch notwendiger Grunderwerb und Kosten für die Straßenbeleuchtung.

Ein großes finanzielles Risiko liegt auch noch auf der bestehenden Straße, deren Baustoffe nach den vorliegenden Gutachten mit Schadstoffen belastet sind. Welche Kosten die Lagerung, Weiterverarbeitung oder schlimmstenfalls Entsorgung von Asphalt und Teilen der Tragschicht verursachen wird, ist noch gar nicht absehbar. Man befürchtet, dass das Projekt die Zwei-Millionen-Marke übersteigen könnte. Notfalls, auch das wurde angesprochen, müssten dann andere Baumaßnahmen im Finanzplan wieder geschoben werden. Wolfrum versprach, sobald wie möglich eine realistische Kostenrechnung vorzulegen.

Plan bis zum Sommer nötig

Bleibt noch der Zeitplan: Spätestens im Juni/Juli ist die Vorlage eines Gesamtplanes unter Einbeziehung der Außenbereichs-Planung des Bü- ros Ermisch angedacht. Noch vor der Sommerpause soll ein Beschluss fallen. Das ist nötig, denn am 1. September muss der Zuschussantrag bei der Regierung von Mittelfranken liegen, dann könnte 2019 gebaut werden.

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