Bund Naturschutz stellt seine neue "Distel" vor

21.2.2018, 14:18 Uhr
Bund Naturschutz stellt seine neue

© Foto: Jürgen Leykamm

Am Samstag, 10. März, steht der Umzug von der Sandgasse 1 in Roth, in der man 20 Jahre lang beheimatet war, in die neue Geschäftsstelle in der  Traubengasse 13 an. Hinein ins Herz der Stadt "und in helle Räume", zeigt sich die Kreisvorsitzende Dr. Beate Grüner erfreut.

Dem Thema Wolf  widmet die 24-seitige "Distel" einen fast zweiseitigen Steckbrief. Das Tier werde "aus der Polemik-Ecke herausgeholt", so die Vorsitzende. Und das nicht nur in dem Heft, sondern auch bei einer Info-Veranstaltung am Donnerstag, 1. März. Wildbiologe und Wolfsexperte Ulrich Wotschikowsky nimmt sich unter dem Motto "Wölfe! Was kommt da auf uns zu?" des Themas in der Aula des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Roth an.

Seitens des BN gibt es eine klare Haltung: "Wir nehmen die Ängste der Bevölkerung sehr ernst und wollen Probleme nicht verharmlosen." Die bisherige Schafweidehaltung etwa stehe durchaus vor Herausforderungen.

Auch der Abschuss in Einzelfällen sei kein Tabu, ließ Kreisgruppen-Geschäftsführer Richard Radle vernehmen. Leider seien auf politischer Ebene die Anstrengungen zu einem Wolfskonzept im Sande verlaufen, sodass es keine offizielle Regelung bezüglich Entschädigungen gäbe. Ein nichtstaatlicher Fonds sei vorhanden, speise sich aber bislang nur aus Geldern von Naturschutzverbänden.

Bislang gäbe es vor Ort keine Probleme. Im gesamten Freistaat habe sich erst ein Rudel angesiedelt, aufgrund der immensen Reviergröße würden sich im Landkreis ohnehin nur höchsten drei Wolfsfamilien breitmachen können, so Radle.

Entlang des archäologischen Wanderwegs bei Landersdorf gibt es ein neues Projekts des BN zu bestaunten. Am Freitag, 8. Juni, wird in der Nähe des Grabhügelfeldes ein Schauacker der Kreisgruppe offiziell eröffnet, an dem sie die in früheren Zeiten übliche Dreifelderwirtschaft demonstriert. Mit weiteren Projekten wollen die Naturschützer Aufklärungsarbeit leisten, beispielsweise was die künstlichen und natürlichen Blühflächen anbelangt.

Noch vieles mehr liegt den Naturschützern am Herzen: Das Eintreten für ein Leben mit weniger Plastik, weswegen demnächst das Kaufverhalten im Landkreis per Fragebogen erfasst werden soll. "Aber ohne erhobenen Zeigefinger!", so betont es Grüner ausdrücklich. Liefere die Erfassung das entsprechende Ergebnis, könne man damit zur Geschäftswelt marschieren und etwa darauf drängen, dass weniger Produkte in Doppeltverpackungen angeboten werden. Auch das Problem des Flächenfraßes will man angehen und das Gespräch mit den verschiedenen Parteien suchen.

Wer mehr wissen will, für den empfiehlt sich der Blick in die aktuelle "Distel" mit einer Auflage von 2800 Exemplaren. Auf Wunsch wird sie zugeschickt, sie liegt aber auch in den Gemeinden wie am Landratsamt und natürlich an der BN-Kreisgeschäftsstelle aus.

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