Bundestraße 131 neu bewegt weiter die Menschen

15.7.2014, 13:19 Uhr
Bundestraße 131 neu bewegt weiter die Menschen

© Jürgen Leykamm

Von Laibstadt aus würde die neue Trasse einen nördlichen Bogen beschreiben, um dann bei Großhöbing in einen Autobahnanschluss zu münden, der dort erst noch entstehen müsste. Genauere Einzelheiten sind derzeit noch nicht bekannt. Auch die Christsozialen im Landkreis Roth wollen dem Vorhaben den Riegel vorschieben, betonte der Thalmässinger Ortsverbandsvorsitzende Michael Kreichauf. Die CSU habe sich sowohl im Kreistag wie auch im Marktgemeinderat einhellig dagegen ausgesprochen. Und auch Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler hat sich lange schon eindeutig positioniert: „Die Strecke wird in dieser Form nicht gebraucht!“

Allerdings wolle man im Nachbarlandkreis Weißenburg-Gunzenhausen die B 131n, die diesen und damit auch das Fränkische Seenland besser an die A 9 anbinden soll. Um die verschiedenen Interessenslagen zu berücksichtigen, habe die bayerische Staatsregierung viele Projekte für die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan in Berlin angemeldet. Allerdings erfordere es das „chronisch unterfinanzierte“ Straßenbauwesen auch, dass nur jene Maßnahmen umgesetzt würden, deren wirtschaftliche Notwendigkeit erwiesen ist. Diesbezüglich winkt Mortler ab: „Einer Kosten-Nutzen-Analyse wird diese Trasse nicht standhalten, “ ist sie sicher.

Die endgültige Entscheidung falle im Bundestag zwar erst 2015, derzeit aber liefen die Vorgespräche, weswegen sie in Berlin „an dem Projekt in Eurem Sinne dran bleibe.“ In München hingegen will das Gleiche der Landtagsabgeordnete Volker Bauer tun, der am Ortstermin erst einmal für sich ganz persönlich feststellte: „Eine solche Trasse wollte ich auch nicht vor der Haustür haben...“. Es sei sinnvoller, die bestehenden Straßen auszubauen oder auch zu begradigen. Auch „über die eine oder andere Ortsumgehung“ müsse man nachdenken.

Ähnlich äußerte sich der Sprecher der CSU-Kreistagsfraktion, Spalts Bürgermeister Udo Weingart, der die Verhältnismäßigkeit der Mittel bei dem Projekt überhaupt nicht gewahrt sieht, das überdies „mehr schadet als nützt“. Es sei allerdings wichtig, das Bündnis hiergegen aufrecht zu erhalten. Denn trotz derzeit geringer Erfolgschancen der B 131n „werden da noch manche Gespräche laufen – und die darf man nicht unterschätzen.“

Gegen die Trasse spräche aber sehr vieles. Die fehlende wirtschaftliche Notwendigkeit etwa werde auch seitens der IHK so betont, machte der Thalmässinger Bürgermeister Georg Küttinger deutlich. Kreisheimatpflegerin Eva Schultheiß verwies auf die dichte Besiedlung des Gebiets in der Steinzeit, was wahrscheinlich intensive und verzögernde archäologische Grabungen nach sich zöge. Die geringe Zeitersparnis von nur wenigen Minuten, die die B 131n dem Autofahrer bringen würde, da die nächste Auobahnauffahrt bei Gredig nur wenige Kilometer vom angedachten Neuanschluss entfernt ist, kam ebenso zur Sprache.

Richtig verärgert zeigte man sich über das Argument aus dem Nachbarlandkreis, der mit dem Projekt das Seenland als Urlauberregion stützen wolle. Es sei wenig glaubhaft, dafür eine andere Region schädigen zu wollen. „Auch das hier ist Tourismus“, so Kreichauf mit Blick auf das (noch) herrliche „Land um Stauf“.

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