Buntes und fröhliches Ereignis

2.8.2015, 18:14 Uhr
Buntes und fröhliches Ereignis

© Fotos: Regler

GEORGENSGMÜND – Er gehört einfach zur Kerwa wie die Luft zum Atmen – der Kerwabaum. Kerzengerade und möglichst stattlich soll er sein, eine schöne Krone und ein wenig Schmuck gehören ebenfalls dazu. So gesehen war das Gmünder Exemplar das Musterbeispiel eines fränkischen Kerwabaums.

Bevor es jedoch ans Aufstellen ging, absolvierte das gute Stück zunächst einmal die obligatorische kurze Ehrenrunde durch den Ort. Begleitet wurde der Kerwabaum dabei auf seinem Weg von vielen Vereinen und Gruppen aus dem Ort und der Umgebung. 33 Gruppen, fast 1000 Personen machten den Kirchweihumzug auch in diesem Jahr wieder zu einem bunten und fröhlichen Ereignis.

Angeführt wurde der Tross von den Reitern des Reit- und Fahrvereins aus Mauk. Nach dem von einem historischen Schlepper gezogenen Kerwabaum und dem Blas-orchester Georgensgmünd folgten die Vertreter der Kommunalpolitik. Zahlreiche Rathauschefs der Umgebung waren der Einladung in die Rezatgemeinde gefolgt. Spalts Bürgermeister Udo Weingart hatte sogar eine echte Majestät mitgebracht. Eingerahmt von Gmünds Bürgermeister Ben Schwarz und dem Rother Landrat Herbert Eckstein gab sich die amtierende Spalter Bier- und Hopfenkönigin Julia Baierlein die Ehre.

Im Anschluss ging es dann einmal quer durch die Vereinslandschaft: egal ob Feuerwehr, Sportverein, Gartenfreunde, Musikkapelle, Kerwaboum und -madli aus den Nachbarortschaften, Alpenverein oder Schützen — alle waren sie gekommen.

Wie in den Vorjahren sorgte auch heuer die thailändische Kulturgruppe wieder für den extra Farbtupfer und einen Hauch von Asien mitten in Franken.

Ein Hingucker der ganz besonderen Art war eine andere Gruppe: Schneewittchen hatte sich mit „ihren“ sieben Zwergen in den Umzug eingereiht. Allerdings hatte die Combo nicht den Faschingszug verpasst, sondern war das Ergebnis einer Mischung aus verlorener Wette und Junggesellenabschied — mit Schneewittchen als Bräutigam.

Feuerwehr ließ Muskel spielen

Als der Baum schließlich hinter dem Rathaus angekommen war und sich die Zuschauer und Teilnehmer des Umzugs schon auf den gemütlichen Teil vorbereiteten, stand den Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Georgensgmünd die eigentliche Arbeit noch bevor. Denn im Gegensatz zu manch anderer Gemeinde wurde in Gmünd der Baum wie immer in althergebrachter Manier, sprich mit reiner Muskelkraft aufgestellt.

Routiniert instruierte Reinhard Dümler seine Mannen. Dutzende Hände packten mit an und hievten den Stamm zunächst in die bereitstehende Aufnahme im Boden. Anschließend stemmten die Floriansjünger den 26 Meter langen Baum mit ihren Schwalben Stück für Stück und Meter für Meter in die Höhe. Nach nicht einmal einer halben Stunde war die Sache erledigt, der Stamm fachgerecht verkeilt und gesichert.

Als der Gmünder Kerwabaum senkrecht in den wolkenverhangenen Himmel ragte und die Zuschauer applaudierten, war endlich auch für die Feuerwehrler der gemütliche Teil des Tages gekommen.

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