Bürgermeisterwahl in Allersberg: Daniel Horndasch ist der dritte Kandidat

15.1.2017, 17:11 Uhr
Bürgermeisterwahl in Allersberg: Daniel Horndasch ist der dritte Kandidat

© Robert Unterburger

Dr. Ulrich Karl, Vorsitzender der Freien Wähler Allersberg, stellte Daniel Horndasch vor. Horndasch wurde 1974 geboren, wuchs auf dem elterlichen Hof in Lampersdorf auf, wohnt heute in Allersberg, ist verheiratet und hat zwei Söhne (Zwillinge) im Grundschulalter. 1993 machte er das Abitur in Hilpoltstein. Anschließend studierte er von 1994 bis 1998 und schloss das Studium als Diplomfinanzwirt ab.

Seit 1998 arbeitet er am Finanzamt Nürnberg. 1999 bildete er sich weiter zum Steuerfahndungsprüfer. Von 2002 bis heute ist er leitender Prüfer verschiedener Ermittlungskommissionen, war Dozent an der Landesfinanzschule Ansbach und an der Bundesfinanzakademie in München. Aktuell ist Daniel Horndasch Mitglied der Sonderkommission „Schwerer Steuerbetrug". Bis zum Abitur war er aktiver Feuerwehrler in Lampersdorf, seit 1998 ist er Schriftführer der Feuerwehr, seit fünf Jahren ist er Jugendbetreuer und -trainer bei der DJK.

Wie Karl weiter hervorhob, habe Daniel Horndasch das Gasthaus „Zur Sonne“ am Hinteren Markt in Eigenleistung saniert und damit einen wichtigen Beitrag zur Altortsanierung geleistet. Horndaschs Slogan laute: „Einer von uns, einer für uns, einer für Allersberg.“

Daniel Horndasch dankte zunächst dem scheidenden Bürgermeister Bernhard Böckeler für dessen 24-jährige Tätigkeit als Bürgermeister. „Im Mai 2016 wurde ich vom ABF und von den Freien Wählern zur Kandidatur angesprochen“, berichtete Horndasch, „meine erste Reaktion war: ,nein’.“ Begründet habe er die Ablehnung mit dem Argument, er habe keine Erfahrung als Marktrat. Dann habe er seine Meinung geändert, „denn wenn gleich zwei Parteien auf jemanden zugehen, dann kann man glauben, dass man kein Notnagel ist, sondern dass man überzeugt von dieser Person ist.“

„Heimat und Verantwortung" nannte Daniel Horndasch als den eigentlichen Grund seiner Bürgermeisterkandidatur. Wenn man sich engagiere, komme man an vielen Stellen mit der Gemeindeverwaltung, mit dem Denkmalschutz und mit den Bürgern ins Gespräch, erklärte Horndasch. „Darauf gründet sich meine Überzeugung: Wir wollen einen inhaltlichen Neuanfang, wir brauchen einen unabhängigen Bürgermeister und müssen den Rückstand von Allersberg gegenüber anderen Kommunen wieder aufholen.“

Allersberg habe viel zu bieten. „Unsere Lage ist ein großer Standortvorteil“, so Horndasch, „wir liegen zwischen den beiden Metropolregionen Nürnberg und München und haben einen Bahnhof.“ Allersberg habe eine große Tradition in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie sowie eine gewerbliche Basis, auf die man aufbauen könne. „Auch unsere Ortsteile sind ein Zeichen der Vielfalt und diese Vielfalt prägt das Handeln der Menschen.“ Die Ortsteile seien „ein Motor unserer Entwicklung“.

Problematisch sei aber die Finanzlage der Gemeinde Allersberg. „2012 lag die Gesamtverschuldung bei sechs Millionen Euro, heute bei zehn Millionen Euro“, sagte Horndasch. „Das bedeutet fast eine Verdoppelung der Schulden innerhalb von fünf Jahren.“ Diese Entwicklung werde dazu führen, dass Allersberg zum Schlusslicht aller Landkreisgemeinden werde.

„Unsere eigentlichen Probleme liegen tiefer, es sind unsere Straßen, unsere Kanalnetze, die öffentlichen Gebäude, das Freibad, also unsere Infrastruktur“, meinte der Bürgermeisterkandidat. „Wir haben über Jahrzehnte hinweg viel zu wenig in den Erhalt unserer Infrastruktur gesteckt“, so Horndasch.

Auch die Gewerbepolitik dürfe nicht weiter vernachlässigt werden. „Was die Gewerbegebiete an der Autobahn betrifft, haben wir den Anschluss schlichtweg verpasst“, kritisierte Horndasch, „es ist seit Jahrzehnten nichts passiert“. Die Gemeinde könne und wolle keine Gewerbeflächen anbieten. So seien die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf 1,4 Millionen Euro gesunken. „Deshalb gilt: Wir müssen Betriebe ansiedeln!“

Horndasch kritisierte, dass die Marktgemeinde zu wenig Baugebiete und Bauplätze habe. „Viele Neubürger kaufen ihre Bauplätze woanders.“ Wer in Allersberg eine Wohnung mieten oder kaufen wolle, finde kaum etwas.

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