Bürgermeisterwahl in Roth: Nur zwei Kandidaten

11.1.2017, 18:00 Uhr
Bürgermeisterwahl in Roth: Nur zwei Kandidaten

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Der Unterschied ist deutlich. Bei der Bürgermeisterwahl 2011 hatten sich gleich sechs Damen und Herren auf dem Stimmzettel zur Wahl angeboten, diesmal machen die beiden Bewerber von SPD und CSU das Rennen unter sich aus.

Freilich waren die Voraussetzungen damals andere: Bürgermeister Richard Erdmann (SPD) trat nicht mehr an, das Feld wurde also komplett neu bestellt.

Allerdings schaffte es der SPD-Kandidat Hans Raithel dann nicht einmal in die Stichwahl, die focht Favorit Ralph Edelhäußer (CSU) gegen die FW-Kandidatin Sonja Möller aus.

Nicht nur, aber auch an Möllers Achtungserfolg lag es, dass die Freien Wähler knapp sechs Jahre später erneut ernsthaft nach Kandidaten Ausschau hielten. Aber angesichts veränderter Rahmenbedingungen — der Amtsinhaber wird traditionell mit einem Bonus ausgestattet — fand sich niemand. „Es hätte ein sehr guter Kandidat oder eine sehr gute Kandidatin sein müssen“, weiß FW-Fraktionssprecher Karl Schnitzlein. Einen „reinen Zählkandidaten“ wollten die Freien nämlich nicht aufstellen, sondern jemanden, der schon mit der Aussicht ins Rennen geht, es auch bis in die Stichwahl zu schaffen.

Eine altgediente Stadträtin wie Sonja Möller bei der letzten Wahl habe diesmal nicht zur Verfügung gestanden, und jemanden von außen aufzubauen — „das erschien uns zu kostspielig und nicht machbar“, gesteht Schnitzlein. Eine Empfehlung in die eine oder andere Richtung wollen die Freien aber „auf keinen Fall“ abgeben.

An einen „aufregenden Wahlkampf“ zwischen den beiden Matadoren glaubt Schnitzlein nicht — schon wegen der kalten Jahreszeit. Dass der Bürgermeister die anstehenden Bürgerversammlungen aber gerade in die Zeit bis zur Wahl legt, nennt er „schon geschickt“.

Lange vor den Freien hatten die Rother Grünen sich festgelegt: Sie nominierten keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten. 2011 hatten sie mit Jutta Scheffler als Bewerberin ein lediglich einstelliges Ergebnis eingefahren, da verspürte Richard Radle wirklich „keine Lust“ auf einen erneuten Versuch — überdies gegen einen amtierenden Rathaus-Chef. Er habe damit gerechnet, dass die Freien einen Bewerber ins Rennen schicken. Aber wenn es nur zwei sind, muss man das auch akzeptieren.

Auch Siegfried Schwab von der Wählergemeinschaft Pfaffenhofen-Pruppach-Meckenlohe, die sich mit der FDP in den Ausschüssen zusammengetan hat, hält es für die „Aufgabe der größeren Fraktionen, Alternativen zu bieten“. Für seine Gruppierung sei das nicht machbar, ein eigener Kandidat — „und wenn es der Beste der Besten ist“ — zum Scheitern verurteilt. Eine Empfehlung für einen der beiden gibt auch er nicht.

Eine eigene Meinung können sich Wählerinnen und Wähler bilden am Donnerstag, 2. Februar, wenn die Roth-Hilpoltsteiner Volkszeitung in die Kulturfabrik einlädt: Die beiden Bewerber stellen sich den Fragen des Publikums und den vorab eingesandten von Leserinnen und Lesern.

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