"Canned Heat" haben in Roth noch Lust auf Blues

27.3.2015, 17:47 Uhr

© Tschapka

Beweisen müssen die beiden Gründungsmitglieder Fito de la Para am Schlagzeug und Bassist und Gitarrist Larry „The Mole“ Taylor heute niemandem mehr etwas. Das Quartett ergänzten zudem zwei weitere in Ehren ergraute Musiker aus der ersten Liga des Blues: John Paulus, lange Jahre Hausbassist bei John Mayall, und Dale Spalding, einer der namhaftesten Harmonika-Spieler aus dem Süden der USA.

So unaufgeregt und uneitel die Band auf die Bühne schlendert, desto überzeugender und vitaler ist ihr Bluesfeuerwerk, das vor Hits nur so strotzt. „On the road again“ zu Beginn ist eine Ansage, rückt das legendäre 1968er Woodstock-Festival in gedanklich greifbare Nähe. Man merkt schnell, dass der Herren-Vierer noch genügend Bock auf Blues mit Schlagzeug, Gitarre und Mundharmonika hat, um quer durch ihren Back-Katalog zu musizieren. Er groovt sehr zur Freude der vielen Fans immer noch in bestechender Form.

Es gibt keine Spielereien, keine technischen Mätzchen, keine Anmache oder plumpe Sprüche. Angetreten wird eine Zeitreise zurück zu den Wurzeln des weißen Blues. „Going up the country“, „Have a good time“ oder „Let’s work together“ - in den Songs hat sich das Lebensfühl einer ganzen Generation konserviert.

Und das Publikum tanzt, klatscht und erweist sich im Laufe des Konzerts als äußerst textsicher. Und je länger der Motor der Veteranen des weißen Blues läuft, desto mehr kommt er auf Hochtouren. Vom Alter der Herren hat man am Ende ganz sicher nichts gespürt, denn die lassen keine Wünsche offen und appellieren am Ende: „And don’ t forget the boogie“. Dazu wird das Peace-Zeichen mit beiden Händen in die Höhe gestreckt.

Keine Kommentare