Challenge-Staffeln: Sieg war eine ganz enge Kiste

3.7.2018, 06:32 Uhr
Challenge-Staffeln: Sieg war eine ganz enge Kiste

© Dennis Melloh

Es kommt wohl nicht oft vor, dass man am Samstag ein Zwölf-Stunden-Rennen auf dem Mountainbike absolviert und dann am Sonntag einen Marathon läuft. Sagt die Rotherin Rebecca Robisch, die selbiges am Wochenende hinter sich gebracht hat und auch gleich zweimal ganz oben auf dem Podest stand. So war sie mit ihrem Hilpoltsteiner Team Wilier in Schnaittach angetreten und hatte dort mit Markus Lang, Thomas Weschta und dem Hilpoltsteiner Matthias Seitz im Wettbewerb der 4er-Teams Mixed gewonnen. Tags darauf erwartet sie am Ortseingang von Roth ihre Staffelradfahrerin Julia Ramsauer.

Angetreten, um zu siegen

Robisch, früher selbst Triathletin, bereitet sich auf dem Mountainbike auf die Weltmeisterschaft vor. Doch eigentlich ist ihr die Laufdisziplin am liebsten. Sie aktivierte ihre beiden Freundinnen Julia Ramsauer und die Kölner Schwimmerin Isabell Donath.

"Ich habe gesagt, wir haben das Potenzial zu gewinnen", sagt Robisch im Rahmen der Siegerehrung. Donath hatte als Open-Water-Schwimmerin Olympia im Blick, Ramsauer gehört als La Carrera-Triathletin zur regionalen Spitze, ist Europameisterin im Cross-Triathlon 2016, will dort auch heuer wieder angreifen. Das sind Ansagen und das "Team Radsport Buchstaller 1" legt auch ordentlich los.

Donath kommt nach 50:47 Minuten jedoch nicht als Erste aus dem Wasser: Sina Leitzmann ist 37 Sekunden früher am Ufer und sichert sich die schnellste Schwimmzeit. Sie startet für das Team twenty.six, mit Melanie Baumüller und Julia Schübel, die wie Ramsauer in der Regionalliga startet. Für Schübel ist es der dritte Staffelstart beim Challenge, die Zirndorferin ist schon zweimal geschwommen, nun hat sie den Laufpart übernommen.

Challenge-Staffeln: Sieg war eine ganz enge Kiste

© Stefan Bergauer

Aber auch Anja Beranek mischt vorne beim Schwimmen vorne mit. "Radsport Buchstaller 1" schickt die Profi-Triathletin mit den beiden Lokalmatadorinnen Christine und Sophia Ramsauer auf die Strecke. Beranek braucht 51:31 Minuten für die 3,8 Kilometer und feuert Sophia Ramsauer auf dem Rad an. Die La Carrera-Triathletin, 16. beim Rothsee-Triathlon, gibt Gas. "Ich hatte mir 5:30 Stunden vorgenommen. Es ging aber voll gut." Während andere über Sonne oder Wind klagen, fühlt sich die Allersbergerin auf der zweiten Runde fast noch besser. "Ich hatte ja keinen Vergleich, ich bin die Strecke zum ersten Mal gefahren." Nach 5:16:36 Stunden stellt sie das Rad ab und übergibt an ihre Mutter Christine. Das Ziel ist klar: Nach dem vierten Platz im vergangenen Jahr – damals noch mit Julia Ramsauer – soll heuer ein Podestplatz her.

Doch wo auf dem Podest? Zwischen den drei Teams hat sich ein Dreikampf entwickelt. Twenty.six liegt vorne, Melanie Baumüller hat mit 5:13:17 die beste Radzeit auf die Piste gebracht und Julia Schübel mit fünf Minuten Vorsprung auf die Laufstrecke geschickt. Julia Ramsauer hadert da noch auf dem Rad mit sich. 5:10 Stunden, ihre Bestzeit, hatte sie angepeilt, doch erst nach 5:35:37 ist sie im Ziel. "Es war so mittelmäßig", sagt sie. Doch das Team habe gut zusammengespielt.

Alles oder nichts

Robisch hat 22 Minuten Rückstand auf Schübel – oder vier, fünf Kilometer. Da wird es schon schwer, sich richtig zu motivieren, nochmal aufzulaufen. Auch für Robisch, doch die entscheidet sich für Vollgas. "Ich bin das total aggressiv angegangen." Es ist eine hop oder top-Entscheidung: Ankommen oder Ausscheiden.

Challenge-Staffeln: Sieg war eine ganz enge Kiste

© Stefan Bergauer

Christine Ramsauer und Julia Schübel liefern sich derweil schon ein Duell. Die Allersbergerin läuft immer näher an die Zirndorferin heran, beide kennen sich aus dem Verein, dem LAC Quelle Fürth. "Bis Kilometer 32 war es top", sagt Ramsauer, die starke Läuferin, die bei den regionalen Wettbewerben immer vorne mit dabei ist. Bei Kilometer 27 hat sie den fünfminütigen Rückstand aufgeholt, ist an Schübel dran. Doch dann geht es vom etwas einsamen Kanal durch die Rother Innenstadt nach Büchenbach hinauf.

Hier rast Robisch an den beiden Führenden vorbei zum Sieg. Sie beendet den Marathon in 2:44:20 Stunden, ganz nah an ihrer beim Marathon in Köln 2017 aufgestellten Bestzeit von 2:42:59 – die Bedingungen sind nicht zu vergleichen. "Das Laufen ist meine Leidenschaft", sagt Robisch, Köln lockt schon wieder.

Revanche steht an

Vor Büchenbach muss dann auch Ramsauer schließlich abreißen lassen. Schübel ist froh darum, recht viel mehr wäre auch bei ihr nicht mehr gegangen. Mit 3:13:01 und 3:10:36 (Ramsauer) legen beide exzellente Zeiten hin – bei der Siegerehrung wird schon über eine Revanche gescherzt.

Schübel ist mit dem zweiten Platz sehr zufrieden, gerade angesichts der starken Konkurrenz und der Tatsache, das erste Mal mit ihren Teamkameradinnen gestartet zu sein. Gleiches gilt für Sophia und Christine Ramsauer – ein erneuter Start wird nicht ausgeschlossen. "Der Sponsor will uns wieder", lacht Julia Ramsauer – und ein Titel will natürlich verteidigt werden. Damit stehen dem nächsten Challenge wieder spannende Rennen bevor.

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