Daniel Horndasch will die Bürger entscheiden lassen

13.6.2017, 15:53 Uhr
Der Kandidat von ABF und Freien Wählern will auch in Zukunft parteilos bleiben.

© Foto: Huck Der Kandidat von ABF und Freien Wählern will auch in Zukunft parteilos bleiben.

Daniel Horndasch will die Bürger entscheiden lassen

Daniel Horndasch ist zwar neu in der Kommunalpolitik. Unbekannt ist er in Allersberg jedoch nicht. Der 43-Jährige kommt ursprünglich aus Lampersdorf und wohnt seit 1999 mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in Allersberg. Grundschule, Gymnasium, Grundwehrdienst – detailliert erzählt er den rund 50 Zuhörern im Gasthaus Altenfelden, wer er ist. "Die Leute sollen ein möglichst gutes Bild vom Kandidaten bekommen", sagt Horndasch, der seit knapp 20 Jahren beim Finanzamt in Nürnberg arbeitet, zurzeit in einer Sondereinheit gegen schweren Steuerbetrug.

Ehrliche Bestandsaufnahme der Probleme

Die Finanzen scheinen dem Kandidaten zu liegen. In einer Computerpräsentation stellt er nicht nur sich selbst, sondern auch sein Programm vor. Bis ins kleinste Detail. So zeigt er eine Grafik mit der Pro-Kopf-Verschuldung der Landkreisgemeinden. Alle Linien gehen nach unten, bloß die von Allersberg steigt. Horndasch sagt, er möchte vor der Wahl eine ehrliche Bestandsaufnahme der Probleme und keine Schuldzuweisungen. Die Grenze ist für das Publikum fließend, vor allem, wenn es um die Finanzen geht. "Die Schulden sind so hoch, weil ja auch investiert wurde", heißt es da unter anderem.

Je länger der Abend dauert, desto ungeduldiger werden die Besucher. "Wir haben nun eine Stunde lang Fehler gehört, es wurde auf der Vergangenheit herumgeprügelt, aber die Lösungen fehlen. Wann kommen die anderen Themen", ruft ein Bürger. Stattdessen möchte Horndasch von den Zuhörern wissen, wo sie der Schuh drückt. Nach einer Zeit des Schweigens ergreift eine Frau dann doch das Wort. Nirgendwo könne man mehr Textilien einkaufen, der Zustand des Freibades sei eine Katastrophe. "Ich verspreche nichts, was ich nicht halten kann. Aber ein echtes Modegeschäft wird sich in Allersberg nicht niederlassen, da kann niemand etwas tun", so Horndasch.

Sehr detailliert

Und das Freibad? Seit 2010 wisse der Marktgemeinderat, dass es Probleme gebe. 4,2 Millionen Euro kostet laut Gutachten eine Sanierung. Wasserverlust, fehlende Attraktivität, mangelnde Akzeptanz bei den Allersbergern selbst: Wegen Mängeln droht das Freibad nächstes Jahr geschlossen zu werden. Die Ausführungen sind detailliert, doch Horndasch ist sich sicher: "Das sind alles Dinge, über die wir reden müssen." "Aber nicht so detailliert", schallt es dem 43-Jährigen entgegen.

Der hat zwar ein detailliertes Programm mitgebracht, die Zuhörer möchten allerdings klare und einfache Antworten haben. Letztlich möchte Horndasch, dass die Bürger selbst entscheiden, wie es mit ihrem Freibad weitergehen soll. "Egal ob wir es weiterbetreiben und sanieren oder schließen; es werden niemals alle zufrieden sein." So eine Verantwortung könne man nicht auf die Markträte abwälzen. "Aber genau dafür sind sie gewählt, um Verantwortung zu übernehmen", heißt es aus dem Publikum.

Neues Gewerbegebiet an der A9

Bei anderen Punkten möchte Horndasch selbst die Initiative ergreifen: Schulden abbauen, ein neues Gewerbegebiet an der A9 schaffen sowie für mehr Bauplätze sorgen. Denn mehr Einwohner in der Stadt sorgen auch für mehr Geld und sichern die Zukunft der Mittelschule, die nicht so gewiss sei. Zumindest in diesem Punkt erntet Horndasch Zustimmung vom Publikum.

Warum er Bürgermeister werden will? "Aus Verantwortung für Allersberg." Und weil er gefragt worden sei, so Horndasch. Zuerst vom Allersberger Bürgerforum (ABF), bei dem er noch dankend abgelehnt habe. Doch als die Freien Wähler (FW) kurze Zeit später mit derselben Frage an ihn herantraten, hat er noch mal überlegt. "Wenn zwei verschiedene Parteien einen früh ansprechen, muss das schon etwas heißen. Dann ist man nicht nur Notnagel", so Horndasch.

Er sagte den Parteien zu, als gemeinsamer Kandidat anzutreten und so stellten die Mitglieder ihn auch für die Wahl auf. Dabei betont Horndasch: "Ich bin in keiner Partei und werde auch kein Mitglied werden." Warum die Bürger den kommunalpolitischen Newcomer trotzdem wählen sollten? "Mein persönlicher und beruflicher Werdegang zeigt meine Eignung."

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