Das alles würd ich machen, wenn ich König von Roth wär

ROTH - Die Stadt baut ein Hallenbad, zumindest wenn es nach den Neuntklässern der Wilhelm-Stieber-Realschule geht. Beim 13. kommunalen Planspiel des Rother Jugendbüros waren sich die 30 Teilnehmer in dieser Frage ziemlich einig. Außerdem wurde die Forderung nach einem Jugendfestival laut.

"Wir hatten das Hallenbad seit 2006 jedes Jahr auf der Tagesordnung des Planspiels", erklärte Stadträtin Claudia Lux. Vor ihr saß die "CSU-Fraktion" des Planspiel-Stadtrats, deren Mitglieder gerade nach Argumenten für einen solchen Bau hirnten. "Kinder müssen das Schwimmen lernen", meinte ein Schüler. Die Rother müssten dann nicht mehr in überfüllte Schwimmbäder in anderen Orten wie Gunzenhausen ausweichen, ergänzte eine Schülerin.

Auch zum möglichen Standort des neuen Bades wurden die Überlegungen schon konkret: "Weiter draußen", zum Beispiel beim Indoor-Spielplatz, schlug einer vor. Auch eine Positionierung im Umfeld der Realschule war im Gespräch.

Andere Schüler schlüpften für den Vormittag in die Rolle der "Freien Wähler". Dort ging es im Fraktionszimmer um einen Nightliner-Bus zwischen Nürnberg und Roth, der die ganze Nacht fahren soll. Und um die Frage, ob die Geschäfte in der Stadt dazu verpflichtet werden könnten, bis 22 oder 24 Uhr geöffnet zu sein.

Die Wünsche der Jugendlichen nach längeren Öffnungszeiten betrafen vor Allem die Gastronomie. Danach gefragt, welche Lokalitäten möglichst lang offen sein sollten, antwortete ein junger Mann: "Der McDonalds. Was anderes brauchen wir nicht."

Bei der "SPD-Fraktion" des Planspiels wagten sich die Teilnehmer auch über die im Vorfeld festgelegte Tagesordnung hinaus. "Andere Feste in Roth", forderte eine Schülerin. Als nachahmenswertes Vorbild nannte sie das Schwabacher Bürgerfest, denn: "Das ist echt cool."

Intensiv begleitet

Alternativ schwebte den Diskussionsteilnehmern ein Jugendfestival vor. Oder dass zumindest "eine gute Band für die Jugend" auf dem Altstadtfest spielt. Auch Food-Trucks und mobile Imbiss-Stände vor den Schulen, an denen sich die Schüler in der Mittagspause versorgen könnten, wurden diskutiert.

Das Planspiel wurde von den Jugendbeauftragten des Stadtrats intensiv begleitet. Nach den Vorberatungen der Schüler in den "Fraktionen" kamen die Teilnehmer zum Schluss zu einer großen "Stadtratssitzung" im Sitzungssaal von Schloss Ratibor zusammen, wo im Plenum über die verschiedenen Ideen debattiert und abgestimmt wurde.