Das Handy am Steuer kam teuer

20.9.2018, 16:21 Uhr
Das Handy am Steuer kam teuer

© Foto: M. Regner

"Keine Ablenkung im Straßenverkehr", so lautete das Motto der bayernweiten Aktion der Polizei. Nach Schätzungen spielen vom Handy oder vom Navi abgelenkte Fahrer bei jedem zweiten Unfall in Bayern eine Rolle.

Um die Fahrzeuglenker auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, postierte sich gestern ein Beamter in Zivil am Straßenrand der Pfaffenhofener Ortsdurchfahrt. Per Funk informierte er seine uniformierten Kollegen über telefonierende oder nicht angegurtete Fahrer, die per Kelle auf den Hof der Pfaffenhofener Feuerwehr herausgewunken wurden. Nachdem diese etwa eine halbe Stunde vergeblich warteten, kamen dann gleich drei Verkehrssünder in nur zwei Minuten.

Ein älterer Mann hatte ohne Sicherheitsgurt am Steuer seines Cabrios Platz genommen: "Der Gurt flattert so stark bei der Fahrt, wenn das Dach offen ist", erklärte der Mann: "Ich wollte den schönen Sonnentag nochmal nutzen. Man geht halt auf kurzen Strecken das Risiko ein."

Während der Cabrio-Fahrer mit einer Verwarnung über 30 Euro davonkam, wurde es für die Lenkerin eines Familien-Vans richtig teuer: 100 Euro und ein Punkt in Flensburg für das Telefonieren mit dem Mobiltelefon bei der Fahrt und obendrauf 28,50 Euro für Verwaltungsgebühren.

"Normalerweise habe ich mein Headset immer dabei", räumte die Frau zerknirscht ein. Von der Freundlichkeit der Polizeibeamten rund um Andreas Netter, der seinem Nachnamen alle Ehre machte, zeigte sie sich allerdings sehr angetan: "Ich finde das total schön, dass das auf so eine nette Art gemacht wird."

Das Handy am Steuer kam teuer

© Foto: Harry Rödel

Weniger schön fand ein junger Mann in Hilpoltstein die Kontrolle der Polizei: Er war ohne sich anzugurten unterwegs und wurde prompt erwischt. Siegfried Frauenschläger, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizei Hilpoltstein, hatte an der Brücke am Altstadtring Position bezogen, um Verkehrssünder an Polizei-Hauptkommissar Stefan Vollath und dessen Kollegin Polizei-Obermeisterin Laura Steinhäuser zu melden, die sich in der Nähe der ehemaligen Post positioniert hatten. Als die Polizisten den jungen Handwerker herauswinkten, der in einem Pritschenwagen Richtung Christuskirche unterwegs war, wurde es spannend, denn auf der Ladefläche war eine Metallwanne mit Mörtel, die mit zwei Spanngurten unzureichend gesichert war. Wenn der Fahrer bei Tempo 50 gebremst hätte, wäre die 300 Kilogramm schwere Wanne auf dem Beifahrersitz gelandet, so Vollath.

Die unzureichend gesicherte Ladung bedeutete 60 Euro und einen Punkt in Flensburg sowie einiges an Wartezeit, bis ein Kollege dem Handwerker zwei Bretter brachte, die den Druck nach hinten abfederten.

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