David Reitspies verhandelt und läßt die Halle toben

2.12.2018, 18:52 Uhr
David Reitspies verhandelt und läßt die Halle toben

© Foto: Giurdanella

Für einen Heimsieg über die Borussia hat es wieder einmal nicht gereicht. Die Dortmunder setzten sich 6:3 durch und übernahmen damit die Tabellenführung vor dem punktgleichen FSV Mainz. Hilpoltstein blieb auf Rang sieben hängen, eingeholt vom nächsten Gegner Fortuna Passau. Das bayerische Duell wird kommenden Samstag ausgetragen.

Anders als beim Punktverlust gegen Neckarsulm traten die Dortmunder in Hilpoltstein in Bestbesetzung an. Schon in den Doppeln ließen sie erkennen, dass man ihnen nicht mit leichten Bällen kommen brauchte. Mit knallharten Schlägen konterten sie dann meist erfolgreich. Das prägte alle Begegnungen und forderte konstante Konzentration vom Heimquartett.

Dennis Dickhardt und Fancisco Sanchi schafften es nur im dritten Satz (11:6) den Gästen ihre Spielweise aufzuzwingen, mussten sich aber insgesamt dem explosivem Auftritt von Erik Bottroff und Evgeny Fadeev geschlagen geben. Am Nebentisch stellten sich Alex Flemming und David Reitspies ganz gut auf die Spielweise von Alberto Miño und Krisztian Nagy ein, wehrten den ersten Satzball ab und brachten sich mit einem 13:11 in Stimmung für Durchgang zwei, den sie mit 11:1 im Schnelldurchgang erledigten. Dortmund schlug zurück, wehrte im dritten Satz drei Matchbälle ab und verkürzte mit einem 10:12 auf 1:2 und glich anschließend souverän aus (11:5). Doch im fünften Satz waren Flemming und Reitspies wieder auf der Höhe, zogen auf 10:4 davon und machten schließlich mit 11:8 den Punkt.

David Reitspies verhandelt und läßt die Halle toben

Für Alex Flemming, der vor der Begegnung für den World Cup-Sieg im Clickball geehrt worden war, sollten im Einzel nicht mehr viele Erfolgserlebnisse folgen. Seine besten Szenen hatte er, als er im zweiten Satz gegen Erik Bottroff bei einem Rückstand von 5:9 alle Register zog und mit 11:9 ausglich. In der Summe hatte er gegen das "Zauberhändchen" aber wieder einmal keinen Auftrag. "Warum habt ihr mich bei den letzten fünf Niederlagen nicht gefragt, ob ich müde war", konterte der TV-Kapitän die Reporterfragen, ob er wohl noch wegen der Asienreise Schlaf nachholen müsste, "gegen den Bottroff kann ich spielen, was ich will, es kommt nichts dabei heraus." An einen Auswärtssieg konnte er sich dann aber schon erinnern – wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn nicht.

Im Spitzenduell gegen Alberto Miño hielt Flemming nur den ersten Satz offen, der erst beim 14:16 beendet war. Die anderen beiden Durchgänge gingen mit 11:7 und 11:6 deutlich schneller an den Argentinier.

Der holte sich damit ein wenig Genugtuung zurück nach dem aus seiner Sicht verpatzten Auftritt gegen Reitspies. Diesen hatte er mit starken Nerven und einem 14:12 im ersten Satz begonnen. Der Tscheche im Trikot des TV setzte nun aber seine Qualitäten ein: Große Reichweite und blitzschneller Wechsel von Vor- und Rückhand. Mit 11:8 und 11:6 drehte er das Resultat gegen einen verzweifelnden Miño. Doch der spielte nun konsequent auf den Körper von Reitspies, da blieben die langen Arme wirkungslos, und glich ebenso überlegen mit 11:6 wieder aus.

Im ungemein spannenden Entscheidungssatz schaffte es Reitspies, sich besser zu positionieren, Miño zeigte Wirkung, gab dreimal seinen Service ab, hatte beim 10:8 aber noch alle Trümpfe in der Hand. Nerven hatte er aber keine mehr und verlor gegen einer immer selbstbewusster angereifenden Gegner in der tobenden Halle mit 10:12.

Die Kalkulation, dass das hintere Paarkreuz für einen Unentschieden gut sein würde, ging nur teilweise auf. Nämlich, als Dennis Dickhardt Evgeny Fadeev mit 3:0 humorlos abfertigte. Francisco Sanchi hielt mit Krisztian Nagy ganz gut mit, gewann aber nur den dritten Satz mit 11:7.

Im zweiten Durchgang spitzte sich beim Stand von 3:5 alles auf die Begegnung zwischen Dennis Dickhardt und Krisztian Nagy zu, die der Hilpoltsteiner zwei Sätze lang dominierte. 11:8 und 11:4 ließen ihn wie den sicheren Sieger ausschauen, doch ebenso deutlich schwammen ihm die Felle davon. Im Entscheidungssatz ging das letzte Aufbäumen nur bis zum 8:10, Nagy verwertete seinen dritten Matchball zum Gesamtsieg.

TV Hilpoltstein - Borussia Dortmund 3:6. Flemming/Reitspies - Miño/Nagy 13:11, 11:1, 10:12, 5:11, 11:8.; Dickhardt/Sanchi - Bottroff/Fadeev 8:11, 6:11, 11:6, 9:11; Alexander Flemming - Erik Bottroff 6:11, 11:9, 6:11, 6:11; David Reitspies - Alberto Miño 12:14, 11:8, 11:6, 6:11, 12:10; Dennis Dickhardt - Evgeny Fadeev 11:3, 11:5, 11:9; Francisco Sanchi - Krisztian Nagy 12:14, 9:11, 11:7, 11:8; Alexander Flemming - Alberto Miño 14:16, 6:11, 7:11; David Reitspies - Erik Bottroff 8:11, 11:1, 7:11, 7:11; Dennis Dickhardt - Krisztian Nagy 11:8, 11:4, 7:11, 4:11, 8:11.

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