Dekanat Weißenburg: Christen reisen nach Papua-Neuguinea

8.9.2014, 16:53 Uhr
Dekanat Weißenburg: Christen reisen nach Papua-Neuguinea

© Jürgen Leykamm

Am Samstag, 13. September, geht es los. Christina Burkhardt, Christina Fackelmeier, Manuel Philipp, Renate Stadler, Frederik Wollner brechen gemeinsam auf, um dem „Boana Distrikt“ einen einmonatigen Besuch abzustatten. Mit jenem Kirchenkreis verbindet das Dekanat Weißenburg seit 1992 eine Partnerschaft. Es ist das erste Mal, dass eine Delegation jugendlicher Gläubiger aus der Region zu geistlichen Schwestern und Brüdern in PNG (wie der Inselstaat gerne genannt wird) aufbricht. Natürlich nicht so ganz alleine. Mit dabei ist Dekanatsmissionspfarrer Michael Jacobsen.

Bis das halbe Dutzend junger Menschen am Ziel ist, dauert es natürlich ein bisschen. Ein Zwischenstopp ist in Singapur eingeplant. Die Vorbereitungen auf die Reise waren recht ausgiebig. Einem ersten Treffen im August vor einem Jahr folgten zahlreiche weitere. Bis zu dreimal monatlich, wie Manuel Philipp in der Andreaskirche zurückblickte. Der Uhrmacher aus Burgsalach ist mit 26 Jahren der „Senior“ der Gruppe, die sich intensiv mit interkultureller Kommunikation auseinandersetzte, aber auch mit so profanen Dingen wie die Feinheiten der Reiseroute, Gesundheitsvorsorge oder das Prozedere an den Flughäfen. Über das Gastland hat man sich ebenso umfangreich informiert.

„Eine finale Stärkung“, so Philipp im Gottesdienst, habe es beim Abschlusstreffen in Heideck gegeben. Dort wurden dann auch endgültig die Rollen verteilt und an den Strategien für den richtigen Umgang mit Konflikten und Stresssituationen gefeilt. „Der Spaß kommt aber auch nicht zu kurz“, betonte der 26-Jährige zur Stimmungslage der Delegation während der Vorbereitungszeit und wohl auch während des Aufenthalts in der Ferne. Nun könne man „offen für neue Impulse“ zur Reise antreten.

Das Wichtigste sei, wie Frank Zimmer erläutert, „für andere zu einem Segen zu werden“. Das gilt übrigens nicht nur für die besuchten, sondern auch für die heimischen Christen, die nach der Rückkehr der Gruppe den Berichten des Sextetts lauschen wollen. „So mancher Gemeindeabend wartet schon“, so der stellvertretende Dekan.

Vom Tourismus unberührt

Etwas üben konnte die Delegation schon mal am Aussendungsgottesdienst bei der Vorstellung ihrer selbst. Er schätze es, in ein Land zu reisen, das vom Tourismus noch unberührt ist, erklärte dabei Frederik Wollner aus Weißenburg. Mit 17 Jahren ist er das Nesthäkchen der Gruppe, der seine Schreinerlehre für das Unternehmen unterbrechen durfte. Krankenschwester Christina Fackelmeier interessiert vor allem das Gesundheitswesen in PNG, die 23-jährige Alfershausenerin ist in der Notaufnahme eines Krankenhauses eingesetzt und wurde von Erfahrungsberichten der einstigen Dekanin Beate Krauß zur Reise inspiriert. Den entscheidenden Impuls für die Thalmässingerin Renate Stadler lieferte ihre eigene Mitarbeit in der Dekanatsjugendkammer. Die 21-jährige Katholikin freut sich auf die Herausforderungen des Gastlandes, über die nötige Fitness braucht sich die Sportstudentin keine Gedanken zu machen. Für die ebenso alte Christina Burkhardt aus Weißenburg passt die Reise zum Studium der vergleichenden Kultur- und Religionswissenschaften wie die Faust aufs Auge. Die in Marburg erworbenen Kenntnisse können so mit eigenen Erlebnissen unterfüttert werden. Lob für die fünf Reisenden gab es von Michael Jacobsen zu hören. Er zeigte sich erfreut darüber, dass sich mit seinen Schützlingen eine „hoch motivierte Reisegruppe“ zusammengefunden habe.

Allerdings räumte er auch ganz offen ein: „Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte keine Angst vor der Reise.“ Doch ebenso ehrlich schob er sein Rezept für das passende Gegenmittel hinterher: „Gottvertrauen, Gelassenheit und Humor.“

Passend dazu laute ja das Losungswort rechtzeitig einen Tag vor der Abreise: „Mit meinem Gott kann ich über Mauern springen“. Auf ihrem Sprung nach PNG hat die Gruppe auch diverse kulturelle Geschenke mit im Gepäck. Auch hier gab es einen kleinen Vorgeschmack in der Andreaskirche: Ein Lied im auf Papua Neuguinea üblichen Pidgin-Englisch, das von der Bewahrung durch Gott kündet.

Die ermunternden Klänge von Kirchen- und Posaunenchor taten ihr Übriges, um die sechs Damen und Herren auf ihre Reise einzustimmen.

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