Der Neue ist ein echter Pokalschreck

26.8.2018, 19:45 Uhr
Der Neue ist ein echter Pokalschreck

© Fotos: Paul Götz

Vier Zweitligisten standen sich in der Vorrunden-Gruppe 3 in Hilpoltstein gegenüber. Der Modus ließ die Kontrahenten zum gleichen taktischen Mittel greifen: Wer als Erster drei Siege hat, gewinnt, bei 2:2 gibt es ein Entscheidungsdoppel, bei dem die Nummer eins nicht eingesetzt werden darf. Da die Positionen frei wählbar waren, stellten die Teams bevorzugt die Nummer zwei an die erste Stelle, um den eigentlichen Spitzenspieler im Doppel zur Verfügung haben.

Der Neue ist ein echter Pokalschreck

© Fotos: Paul Götz

Eine durchaus auch riskante Sichtweise, die bei den Hilpoltsteinern aber voll aufging und den tschechischen Neuzugang im Trikot des TV Hilpoltstein, David Reitspies, zu einem grandiosem Debüt an seiner neuen Wirkungsstätte verhalf.

Einen Spielertyp wie ihn hatten die Burgherren noch nicht in ihren Reihen. Der 1,94-Meter-Mann mit der schlaksigen Figur verfügt über eine enorme Reichweite und ist trotz der etwas längeren Hebel reaktionsschnell.

Der Neue ist ein echter Pokalschreck

Der von Jülich nach Saarbrücken gewechselte Däne Tobias Rasmussen, Mitglied der A-Nationalmannschaft seines Landes, war sein erstes Opfer. Den ersten und dritten Satz gab Rasmussen deutlich ab, den zweiten gewann er in der Verlängerung. Doch Reitspies demonstrierte, dass er auch gute Nerven hat und verdaute im vierten Satz den Ausgleich zum 9:9 (nach 9:6-Führung) und machte mit den nächsten beiden Bällen den Sack zu.

Der Neue ist ein echter Pokalschreck

Wie man einen weiteren Reichweiten-Riesen bezwingt, führte anschließend Alexander Flemming gegen Patryk Zatowka vor. Der Pole in Diensten des FC Saarbrücken hielt nur im ersten Satz mit, verlor 10:12 und sah anschließend kein Land mehr.

Dennis Dickhardt und Andrey Semenov, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fußballprofi, haben sich schon viele knappe Duelle geliefert. Beim erneuten Aufeinandertreffen sah es nach dem 11:6 im ersten Satz zunächst so aus, als ob der Hilpoltsteiner sich vor eigenem Publikum würde durchsetzen können. Doch der Russe hatte Dickhardts Schwächen wohl ganz gut analysiert, legte sich den Hilpoltsteiner meist schon mit den Aufschlägen zurecht und setzte sich in den nächsten drei Sätzen teils sehr deutlich durch.

Zeit also, dass David Reitspies wieder ins Geschehen eingriff, wobei Patrick Zatowka einen ähnlichen Wirkungsradius hatte, oft aber zu riskant angriff und im dritten Satz völlig den Faden verlor. Da tobte die Halle, was auch am Nebentisch lag, wo der Fuldaer Fan Bo Meng mit spektakulären Ballwechseln gegen den Neckarsulmer Julian Mohr gerade den 0:2-Rückstand wettmachte. Das Entscheidungsdoppel ging ebenfalls an Fulda.

Da Fulda-Maberzell der nächste Gegner der Hilpoltsteiner sein würde, war das auch ein Warnschuss für die Gastgeber. Und tatsächlich kaufte Fan Bo Meng zunächst einmal Alexander Flemming den Schneid ab und gewann überlegen die ersten beiden Sätze. Doch der Hilpoltsteiner Kapitän konterte noch heftiger, glich mit 11:5 und 11:1 aus. Er lag im fünften Durchgang 9:8 in Führung, ehe sich die Glück wieder wendete. Fan Bo Meng glich aus und versenkte den dritten Matchball zum 12:10.

Gerichtet haben diese Begegnung also David Reitspies, der Hans-Jürgen Fischer ebenso souverän in drei Sätzen ablederte wie Fan Bo Meng. Dazwischen baute sich Dennis Dickhardt wieder selbst auf und gewann nach 0:2-Rückstand in fünf Sätzen gegen Thomas Keinath.

Saarbrücken holte mit einem glatten 3:0 seinen ersten Sieg gegen Neckarsulm. Damit waren die Baden-Württemberger aus dem Rennen, und Hilpoltstein hatte es selbst in der Hand, die Gruppe 3 zu gewinnen. Der Widerstand der Neckarsulmer war aber noch nicht gebrochen. Julian Mohr nahm Alexander Flemming einen Satz ab. David Reitspies hatte zu kämpfen, um seinen 2:0-Vorsprung zu verteidigen. Nach dem Anschluss war im vierten Satz der Ausgleich eigentlich fällig, Jens Schabacker führte schon 9:4. Aber mit einem Siebener-Lauf setzte sich der Tscheche doch noch durch und schickte den zweiten Hilpoltsteiner Neuzugang, den Argentinier Francisco Sanchi, mit einem 2:0-Vorsprung ins erste Pflichtspiel. Auch dessen Einstand verlief nach Maß. 11:3 gewann er den ersten Durchgang gegen Florian Bluhm. So ging das allerdings nicht weiter. Der Argentinier gewann nur noch den dritten Satz mit 13:11 und verhalf damit David Reitspies zum sechsten Auftritt, den dieser ohne Satzverlust gegen Julian Mohr zelebrierte.

Pokal Vorrunde

TV Hilpoltstein – FC Saarbrücken II 3:1. David Reitspies - Tobias Rasmussen 11:3, 10:12, 11:4, 11:9, Alexander Flemming - Patryk Zatowka 12:10, 11:6, 11:6; Dennis Dickhardt - Andrey Semenov 11:6, 9:11, 2:11, 4:11; David Reitspies - Patryk Zatowka 11:7, 12:10, 11:7.

TTC Fulda-Maberzell II – TV Hilpoltstein 1:3. Fan Bo Meng - Alexander Flemming 11:7, 11:4, 5:11, 1:11, 12:10.; Hans-Jürgen Fischer - David Reitspies 9:11, 5:11, 2:11; Thomas Keinath - Dennis Dickhardt 11:9, 11:8, 6:11, 11:13, 7:11; Fan Bo Meng - David Reitspies 6:11, 5:11, 6:11.

NSU Neckarsulm – TV Hilpoltstein 1:3. Julian Mohr - Alexander Flemming 8:11, 11:7, 2:11, 9:11; Jens Schabacker - David Reitspies 9:11, 9:11, 11:7, 9:11; Florian Bluhm - Francisco Sanchi 3:11, 11:5, 11:13, 11:8, 11:4; Julian Mohr - David Reitspies 6:11, 3:11, 3:11.

Außerdem: NSU Neckarsulm – TTC Fulda-Maberzell II 2:3, FC Saarbrpücken II – NSU Neckarsulm 3:0, TTC Fulda-Maberzell II – FC Saarbrücken II 3:2.

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