Der Zusteller fährt ab sofort elektrisch

14.7.2016, 17:50 Uhr
Der Zusteller fährt ab sofort elektrisch

© Foto: Gsänger

Tag für Tag sind die Zusteller der Deutschen Post unterwegs. Umweltfreundlich zu Fuß, mit dem Fahrrad und in so manchen Zustellbezirken bundesweit sogar mit dem E-Bike oder E-Trike. Doch in ländlichen Regionen konnte das Unternehmen auf Kastenwagen oder Kleintransporter nicht verzichten. Das war einmal, künftig rollt der StreetScooter auch auf den Landkreisstraßen — leise, aber als echter Hingucker.

Das gelbe Elektrofahrzeug ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Deutschen Post und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und wurde speziell auf die Anforderungen im Zustelldienst zugeschnitten. Dazu wurde den Postboten eigens ein Mitspracherecht bei der Fahrzeugentwicklung eingeräumt.

Hier geht Robustheit vor Gefälligkeit. Die Innenraumauskleidung aus solidem Hartplastik deutet untrüglich darauf hin, dass es sich bei diesem Cockpit nicht um eine Wohlfühloase handelt, sondern um einen Arbeitsplatz, bei dem die Funktionalität im Vordergrund steht.

Bei der Gestaltung des Stromers hat man nämlich die praktischen Erfahrungen der Zusteller umgesetzt: Der kastenförmige Aufbau des Elektrolieferwagens eignet sich sehr gut zum Stapeln von Paketen, die Ladefläche befindet sich ungefähr auf Hüfthöhe, damit sich die Mitarbeiter beim Hantieren mit den Paketen nicht so oft bücken müssen. Die Zuladung beträgt 650 Kilo, viel mehr passt auch in einen VW T5 Transporter nicht rein. Selbst den Beifahrersitz hat der Hersteller weggelassen und durch eine Halterung ersetzt, auf der sechs gelbe Kisten Platz haben.

Der StreetScooter für die Brief- und Paketzustellung muss täglich bis zu 300 Stopps und Anfahrvorgänge bewältigen und ist bis zu 300 Tage im Jahr im Einsatz. Das Fahrzeug ist insgesamt rund 4,6 Meter lang, bietet genug Ladevolumen für die Briefe und Pakete und verfügt außerdem über eine Ausstattung, die allen Sicherheitsstandards entspricht. Das Fahrzeug ist bis zu 80 km/h schnell und primär für die Zustellung auf dem Land sowie kleineren und mittleren Städten ausgelegt. Es hat eine Leistung von bis zu 30 kW, die von einer Lithium-Ionen-Batterie und einem Asynchronmotor erzeugt wird. Die maximale Reichweite wird mit bis zu 80 Kilometer angegeben.

Bundesweit sind schon 500 dieser Fahrzeuge im Einsatz, weitere 2000 sollen bis Jahresende erfolgen. Von den 70 im Raum Mittelfranken bereits ausgelieferten Elektro-Transportern stehen elf E-Fahrzeuge im Zustellstützpunkt in Roth in der Nürnberger Straße und dem Rewe-Markt. Mit Blick in die Zukunft wurden bereits 18 Ladestationen angebracht. Und: „Wir beziehen ausschließlich grünen Strom.“ Also Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

„Eine stets unfallfreie Fahrt“ wünschte Winfried Schnödt, Niederlassungsleiter BRIEF Nürnberg, den Zustellern.

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