Dichtes Gedränge auf dem Marktplatz der Berufe

30.1.2015, 17:53 Uhr
Dichtes Gedränge auf dem Marktplatz der Berufe

© Tobias Tschapka

Hoch im Kurs stehen bei den Betrieben vor allem die Realschüler, die sich spätestens mit dem Jahreszeugnis der neunten Klasse bewerben müssen, in einigen Branchen am besten noch früher.

Neben den „Platzhirschen“ der lokalen Wirtschaft, wie Leoni Kabel AG, Firma Carl Schlenk oder Sparkasse Mittelfranken Süd, beteiligten sich jede Menge anderer Betriebe aus der Region sowie viele weiterführende Schulen und verschiedene Berufsfachschulen.

Nicht alle fanden Platz

Aber längst nicht alle Firmen fanden Platz in der geräumigen Turnhalle, manchen Betrieben musste eine Absage erteilt werden. „Es macht natürlich keinen Sinn, zum Beispiel fünf Banken auf einmal präsentieren zu lassen“, sagte der für die berufliche Orientierung zuständige Realschullehrer Sebastian Pröger. Zusammen mit Ernst Gruber, dem zuständigen Berufsberater der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg, zeichnete er für die Organisation des Berufsorientierungstages verantwortlich.

Waren es sonst um die 30 Betriebe, so hatten sich diesmal über 40 beteiligt. Auch die Anzahl der Schüler konnte sich einmal mehr sehen lassen: Neben den weit über 200 Schülern der neunten Jahrgangsstufe der Realschule schauten auch einige achte und neunte Klassen der Rother Anton-Seitz-Mittelschule vorbei.

Viele nutzten dabei die Gelegenheit, den zweistöckigen Infotruck der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie, der die Woche über auf dem Pausenhof der Realschule zu finden war, einen Besuch abzustatten (wir berichteten). So wie dort, herrschte dichtes Gedränge an fast allen Ständen auf dem „Marktplatz der Berufe“. Dabei waren übrigens auch die lokalen „Senior-Unternehmer“ der Unternehmerfabrik Roth mit von der Partie. Das Team, das sich aus Ehrenamtlichen mit langjähriger Berufserfahrung als Führungskräfte in der Wirtschaft zusammensetzt, mischte ordentlich als Bewerbungs-Coaches mit und bot unentgeltlich seine Dienste an. „Wir haben schließlich jahrelang selber ausgebildet, wir wissen also, worauf es ankommt“, meinte etwa Dr. Walburga Kumar von den Senior-Unternehmern.

Aber nicht immer streben die Realschüler sofort den Berufseinstieg an. Ernst Gruber von der Agentur für Arbeit beobachtet die zunehmende Neigung, nach der Mittleren Reife eine weiterführende Schule zu besuchen.

Trend zur FOS hält an

Der Trend zur Fachoberschule sei ungebrochen, das zeige auch das große Interesse an den Vorträgen zu diesem Thema in den Klassenzimmern, bei denen die Plätze heiß begehrt waren. Im Schulgebäude wurden außerdem über 35 weitere berufskundliche Vorträge angeboten.

Die Tendenz zum weiterführenden Schulbesuch findet Berufsberater Gruber grundsätzlich begrüßenswert, weist aber darauf hin, dass die Schüler dafür entsprechend gute Noten und eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen müssten.

Sorgen, so Gruber, bräuchten sich die Realschüler angesichts der ausgesprochen guten Situation auf dem Ausbildungsmarkt jedenfalls nicht machen. Realschüler seien begehrt und werden gesucht, „aber sie brauchen natürlich auch Unterstützung bei der Findung des passenden Weges“, so Gruber. Der Berufsorientierungstag der Realschule Roth sei ein großer Schritt in diese Richtung.

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